01.03.2011 Ehrungen
Der Bundespräsident a. D. Professor Dr. Horst Köhler hat Mechtild Gräfin von Walderdorff das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster hat die Auszeichnung am Montag, 28. Februar, im Stuttgarter Rathaus überreicht. Gräfin von Walderdorff erhält die Ehrung für ihr Engagement im sozial- und frauenpolitischen Ehrenamt.
Der Bundespräsident a. D. Professor Dr. Horst Köhler hat Mechtild Gräfin von Walderdorff das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster hat die Auszeichnung am Montag, 28. Februar, im Stuttgarter Rathaus überreicht. Gräfin von Walderdorff erhält die Ehrung für ihr Engagement im sozial- und frauenpolitischen Ehrenamt.
Gräfin von Walderdorff wurde in Magdeburg geboren und arbeitete nach dem Studium der Chemie als Chemotechnikerin in Hamburg. Sie heiratete 1956 und zog nach Stuttgart. Von 1965 bis 1998 wohnte sie in Ravensburg. Nach dem Schulabschluss ihrer Tochter weitete sie ihr ehrenamtliches Engagement aus. So war sie als Kirchengemeinderätin tätig und brachte sich aktiv sowohl in die CDU als auch in die Frauen-Union ein.
1983 hat Gräfin von Walderdorff zusammen mit anderen Frauen den Verein ?Hilfe für Frauen mit Kindern in Not e.V.? - das Frauenhaus Ravensburg - gegründet, dessen Vorsitzende sie 18 Jahre war. Mutig, offen und erfolgreich hat sie sich gegen die Gewalt in den Familien gestellt und das Thema öffentlich gemacht - eine Herausforderung, die heute so aktuell wie bei der Gründung des Vereins ist.
Von 1992 bis 2001 war Gräfin von Walderdorff Mitglied im Aufsichtsrat der Stiftung Liebenau. Aufgrund einer Satzungsbestimmung konnte sie zu keiner weiteren Wiederwahl aufgestellt werden. Ihr hoher Sachverstand, ihre Fähigkeit, Diskussionen auf den Punkt zu bringen und wenn nötig auch einmal mahnend den Finger zu erheben, wurden bei den Aufsichtsratsmitgliedern wie auch beim Vorstand sehr geschätzt.
1983 wurde Gräfin von Walderdorff Mitglied des Malteserordens und übernahm 1994 bis 1998 als Kreisbeauftragte die ehrenamtliche Führung des Malteser Hilfsdienstes im Landkreis Ravensburg. In diesen vier Jahren sorgte sie für den Auf- und Ausbau der verschiedensten Dienste des Ordens. Sie forcierte den Aufbau der Angebote Essen auf Rädern, Hausnotrufdienst und Mobiler Sozialer Hilfsdienst für alle hauptamtlichen Geschäftsstellen. Darüber hinaus zählten die Führung der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in Ravensburg und Wolfegg sowie die Aufsicht über die hauptamtlichen Geschäftsstellen in Ravensburg, Altshausen, Bad Schussenried und Wangen zu ihrem Tätigkeitsbereich. 1994 konnte dank ihres Engagements mit dem Krankentransportdienst begonnen werden.
Im selben Jahr wurde ihr das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Auch bei der Gründung des ehrenamtlichen Kriseninterventionsdienstes (KID) im Jahr 1995 hat sich die Gräfin sehr eingesetzt. Ziel des KID ist es, Menschen, die plötzlich und unerwartet traumatisierenden Erlebnissen ausgesetzt waren, psycho-soziale Soforthilfe bieten zu können.
Von 1998 bis 2003 war sie Caritasrätin in der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Nach ihrem Umzug zurück nach Stuttgart 1998 setzte sie ihr ehrenamtliches Engagement für den Malteser Hilfsdienst e.V. als Bezirksbeauftragte Stuttgart fort. In den Jahren 2001/2002 war Gräfin von Walderdorff nicht nur wesentlich am Aufbau des ersten Besuchsdienstes in der Diözese Rottenburg-Stuttgart beteiligt, sondern leitet diesen seither ehrenamtlich. Dabei steht der Dienst am Nächsten im Mittelpunkt. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Besuchs- und Betreuungsdienstes besuchen alte und einsam lebende Menschen zu Hause, nehmen sich Zeit für die Nöte und Sorgen, machen kleine Besorgungen, lesen vor oder sind einfach nur da.
Gräfin von Walderdorff setzte sich weiterhin persönlich dafür ein, die Zusammenarbeit der Malteser Gliederungen in der Region zu verbessern - nicht nur durch einen regelmä?igen Kontaktaustausch, sondern auch durch das 2006 entwickelte und umgesetzte einheitliche Ausbildungskonzept im Bezirk. Au?erdem ist sie seit 30 Jahren Begleiterin und Pflegerin der Behinderten Wallfahrt der Malteser nach Lourdes.
Mechtild Gräfin von Walderdorff ist verheiratet und hat zwei Kindern das Leben geschenkt. Leider ist ihr Sohn 1966 tödlich verunglückt. Gro?e Freude hat sie an ihren sechs Enkelkindern.