1959 begann er seine Tätigkeit beim Personalamt. Nach 15 Jahren wechselte er als persönlicher Referent zum Sozial- und Gesundheitsreferat. 1978 wählte ihn der Gemeinderat zum Leiter des Amtes für Wohnungswesen. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Sommer 2000 war Gann verantwortlich für alle Bereiche des Wohnungswesens. Er galt im In- und Ausland als ausgewiesener Fachmann für die Aufstellung und Durchführung von Wohnungsbauprogrammen.
Mit gro?em Engagement trug er wesentlich dazu bei, die Wohnungsprobleme in der Landeshauptstadt zu lösen. So wurden in seiner Heimatstadt Stuttgart während seiner Amtszeit 14 500 Sozialmietwohnungen und 3200 geförderte Eigentumsma?nahmen erstellt. 320 Millionen Euro Fördermittel aus dem städtischen Haushalt wurden dazu aufgebracht. Hinzu kamen Grundstückssubventionen von weiteren 550 Millionen Euro.
Manfred Gann initiierte für junge Familien mit Kindern das städtische Förderprogramm ?Preiswertes Wohneigentum? und das Familienbauprogramm. Auch das kommunale Energiesparprogramm hat er angeregt. Sie gehören immer noch zu den aktuellen städtischen Förderprogrammen.
In seiner Amtszeit wurden jährlich zwischen 1200 und 1900 Wohnungen an Wohnungssuchende mit Wohnberechtigungsschein vergeben. Das bestehende Wohnungsdefizit ist während seiner Amtszeit nicht zuletzt mit den staatlichen und städtischen Förderungen von 40 000 auf 3500 Wohnungen zurückgegangen.
Manfred Gann war langjähriges Mitglied in der Fachkommission Wohnungswesen des Deutschen Städtetags, Teilnehmer an Hearings im Bundesbauministerium sowie Mitglied im Aufsichtsrat der SWSG. Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster würdigte ihn als Wohnungspolitiker von Rang und international ausgewiesenen Fachmann, der ein Stück Geschichte im Bereich des Wohnungswesens geschrieben hat.
Mit seiner Verabschiedung in den Ruhestand wurde das bisher selbständige Amt für Wohnungswesen mit dem Liegenschaftsamt zum heutigen Amt für Liegenschaften und Wohnen zusammengelegt.