Vermischtes Wie religios sind die Stuttgarter? ?Mittelfristig muss mit einer weiteren Entkirchlichung in Stuttgart gerechnet werden?, lautet das Ergebnis einer Studie des Statistischen Amtes, die die Religionszugehorigkeit und Religiositat in der Stadt naher untersucht hat.
Einem ?religi?sen F?nftel? - sechs Prozent der Befragten bezeichneten sich als ?sehr religi?s?, 13 Prozent als ?ziemlich religi?s? - stehen mehr als doppelt so viele Befragte (45 Prozent) entgegen, die sich als ?gar nicht religi?s? oder ?weniger religi?s? bezeichnen. Allerdings gibt es starke Differenzen zwischen den Glaubensgemeinschaften.
Die Studie ?Religionszugeh?rigkeit und Religiosit?t in Stuttgart. Ergebnisse der Lebensstilbefragung in Stuttgart 2008? wurde im Monatsheft 10 des Statistischen Amtes ver?ffentlicht.
Welche Bedeutung hat Religion?
?Es ist von Bedeutung zu wissen, welche Werte eine Stadtgesellschaft hat und was der ?Kitt? ist, der diese zusammenh?lt. Dabei spielt die Bedeutung des Nachdenkens ?ber religi?se Themen bis hin zur Religionsaus?bung eine wichtige Rolle?, sagt Thomas Schwarz, Leiter des Statistischen Amtes.
Setzt sich der Trend fort?
Eine Betrachtung des Themas ist von grunds?tzlichem Interesse: ?Vor dem Hintergrund des demografischen und gesellschaftlichen Wandels, der die beiden gro?en Volkskirchen besonders hart trifft, kann die Frage nach der Bedeutung der Religiosit?t auch Aufschluss dar?ber geben, ob sich die Entkirchlichung in unserer Stadtgesellschaft weiter fortsetzen wird?, so die Autoren Joachim Eicken und Birgit Lott.
Auff?llig ist ein Ergebnis des ?Religiosit?tsbarometers?, an dem die religi?sen Einstellungen an einer Zahl ablesbar sind: W?hrend bei B?rgern christlichen Glaubens die Religiosit?t tendenziell bei ?lteren h?her ist als bei J?ngeren, verh?lt es sich bei ?nichtchristlichen Religionsgemeinschaften? deutlich anders. Dort ist die Religiosit?t der 18- bis 30-J?hrigen ?ber doppelt so hoch wie bei den ?ber 65-J?hrigen.
Wer wohnt wo?
Der zweite Hauptbeitrag ?Eine neue Geographie der Segregation?? dient ebenfalls der Beobachtung der sozialen Entwicklung der Stadt. Es geht um folgende Fragen: ?Wo wohnen Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft in der Stadt, wie gleichm??ig oder segregiert sind diese verteilt ?ber die st?dtischen Teilgebiete mit Blick auf die ?konomische, soziale und kulturelle Integration von Minderheiten? Gibt es Verdr?ngungsprozesse von bestimmten sozialen Gruppen aus Stadtteilen und Quartieren??
Als Ergebnisse halten die Autoren der Untersuchung, Professor Dr. Stefan Siedentop und Stefan Fina von der Universit?t Stuttgart, fest: ?Es gibt eine eindeutige Tendenz zur ?Verj?ngung? und st?rkeren Durchmischung der Innenstadt, begleitet von der Ausbildung von Konzentrationszonen f?r bestimmte Minorit?ten au?erhalb der Innenstadt. Gleichzeitig kommt es zu einem Verdr?ngungsprozess weniger zahlungskr?ftiger Haushalte aus der Innenstadt in g?nstigere Wohnlagen in den Subzentren, vor allem im Norden der Stadt. Haushalte mit Migrationshintergrund sind von dieser Entwicklung zweifelsohne ?berdurchschnittlich betroffen.?
Das Monatsheft 10/2012 ist zum Preis von 4 Euro erh?ltlich beim Statistischen Amt, Eberhardstra?e 39, 70173 Stuttgart, Telefon 216-98587, Fax 216-98570, E-Mail www.stuttgart.de/statistik-infosystem.