Cholesterin ist eine lebensnotwendige, fettähnliche Substanz. Ohne Cholesterin können Menschen nicht überleben. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Zellwände und der Ausgangsstoff für verschiedene Hormone, Vitamin D und Gallensäure. Der Körper produziert etwa zwei Drittel des Cholesterins selbst und nimmt relativ wenig mit der Nahrung auf.
Wenn der Cholesterinspiegel im Blut zu hoch ist, kann dies zu Problemen führen. Das überflüssige Cholesterin setzt sich an den Gefä?wänden ab, wodurch diese verengen und das Blut nicht mehr ungehindert flie?en kann. Der Körper wird dann nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. In der Folge können Blutgefä?e durch die Ablagerungen verschlossen werden. Das führt zu Herzinfarkt oder Schlaganfall. In Stuttgart starben im Jahr 2007 insgesamt 660 Menschen an diesen beiden Symptomen, das sind 13 Prozent aller Todesfälle.
Es gibt zwei verschiedene Formen von Cholesterin. Das LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein Cholesterol), auch ?schlechtes? Cholesterin genannt, transportiert das Cholesterin von der Leber über die Gefä?e zum Gewebe. Ist das LDL-Cholesterin erhöht, kann es sich an den Arterienwänden ablagern und fördert ma?geblich die Entstehung der Arterienverkalkung.
Das HDL-Cholesterin (High Density Lipoprotein Cholesterol), auch ?gutes? Cholesterin genannt, transportiert das Cholesterin von den Gefä?en zurück in die Leber und vermindert so das Risiko einer Arterienverkalkung.
Das Gesamtrisiko hängt vom Lebensalter sowie von eventuell vorhandenen Begleiterkrankungen (zum Beispiel erhöhter Blutdruck oder erhöhter Blutzuckerspiegel) und anderen Risikofaktoren (unter anderem ?bergewicht und Rauchen) ab. Erblich vorbelastete Patienten, die in der Familienvorgeschichte bereits eine Häufung von Gefä?krankheiten, Herzinfarkten oder Schlaganfällen hatten, gelten allgemein als Patienten mit erhöhtem Risiko. Das individuelle Risiko kann nur der behandelnde Arzt einstufen.
Jeder kann mit einer bewussten Ernährung und körperlicher Bewegung einen normalen Cholesterinspiegel anstreben. Dazu sollte man weniger fette tierische Produkte, wie Fleisch, Wurst, Schalentiere, Innereien, Käse oder Eigelb essen und auf Milchprodukte und Fisch mit niedrigem Fettgehalt achten.
Wer etwas für bessere Blutfettwerte tun will, sollte hochwertige pflanzliche ?le wie Oliven-, Raps- oder Sojaöl nutzen. Au?erdem helfen Ballaststoffe wie Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte. Fünf Portionen Obst, Gemüse, Salat sollte man am Tag essen und au?erdem mindestens 1,5 Liter am Tag trinken. Beim Zubereiten von Speisen sollte man mit Fett sparen und eher dämpfen oder dünsten statt braten.
?ber das individuelle Risiko durch das erhöhte Cholesterin oder den Einsatz von Medikamenten muss im Einzelfall der behandelnde Arzt durch Erstellung eines individuellen Risikoprofils mit Einbeziehung der Begleiterkrankungen entscheiden.
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