Stuttgart: Deutschlands Öko-Hauptstadt

Wenn es um den Umweltschutz geht, sind Deutschlands Städte europaweit vorbildlich. Allen voran: Stuttgart. Das ergab eine Studie im Auftrag der Siemens AG (“German Green City Index“), die das Statistische Amt der Landeshauptstadt ausgewertet hat.





 

Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster: “Wir haben bereits 1997 das erste Klimaschutzkonzept beschlossen. Unser Ziel: Ressourcen schonen, Energie sparen und Emissionen vermeiden. Die Studie zeigt: Wir sind auf dem richtigen Weg, müssen uns aber weiterhin anstrengen. So wird die Stadtverwaltung ab 2012 ihren Strom vollständig aus erneuerbaren Energien beziehen.“

Untersucht wurden unter anderem die CO2-Emissionen pro Kopf, die CO2-Einsparziele bis 2020, der Energieverbrauch pro Kopf, der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch, der Energieverbrauch von Wohngebäuden, der Anteil an Einwohnern, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Arbeit gehen, die Länge der Radwege oder des öffentlichen Nahverkehrsnetzes, der Wasserverbrauch pro Kopf, das Abfallaufkommen der Stadt pro Kopf und die Recyclingquote. Auf der Grundlage von 30 Einzelindikatoren wurde jede Großstadt in eine Kategorie eingeordnet; als Maßstab diente der europäische Durchschnitt.

 

Hervorragende Energiebilanz

 

Besonders gut schneidet Stuttgart in der Kategorie “Gebäude“ ab. Beim Energieverbrauch von Wohngebäuden weist Stuttgart mit 388,5 Megajoule (MJ) je m2 europaweit den besten Wert auf, Berlin hat als Zweitplatzierter fast den doppelten Wert. Trotzdem will Stuttgart hier noch besser werden, beispielhaft dafür ist die Uhlandschule in Zuffenhausen. In zwei Jahren wird sie als “PlusEnergieschule“ mehr Energie produzieren, als sie verbraucht.

Auch beim Energieverbrauch kann Stuttgart besonders gute Resultate vorweisen: Mit 56,3 Gigajoule (GJ) je Einwohner erreicht die Landeshauptstadt den zweiten Platz nach Leipzig. Sie liegt dennoch weit unter dem deutschen Durchschnitt (95,5 GJ je Einwohner).

 

Feinstaubbelastung in der Gesamtstadt niedriger als anderswo

 

Auch bei der Luftqualität schneidet Stuttgart gut ab. Trotz Spitzenwerte an viel befahrenen Straßen ist die Feinstaub-Konzentration in der Gesamtstadt recht niedrig. Beim Tagesmittel der jährlichen Feinstaub-Konzentration erreicht Stuttgart mit 19,2 Mikrogramm je m3 nicht einmal zwei Drittel des europäischen Durchschnitts (31,3 Mikrogramm je m3). In Deutschland haben nur Leipzig und Hannover bessere Werte.

Positiv bewertet werden die Pläne der Stadt Stuttgart zur Luftreinhaltung, mit denen die Feinstaubbelastung noch weiter reduziert werden soll. Besonders die Emissionen des Straßenverkehrs sollen durch innerstädtische Umweltzonen, Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Durchfahrtsstraßen, Durchfahrtsverbote für den Schwerlastverkehr sowie Fahrverbote für Fahrzeuge mit hohen Emissionswerten weiter verringert werden.

 

Stadt bezieht ab 2012 ihren Strom komplett aus erneuerbaren Quellen

 

Beim Umweltmanagement punktet die Stadt durch das Zehn-Punkte-Programm von OB Schuster. Es umfasst die Themen Nachhaltige Stadtentwicklung, Energiesparen und Energieeffizienz, Umweltfreundliche Verkehrsentwicklung, Bodenschutz, Gewässerschutz, Abwasserbehandlung, Abfallwirtschaft, Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerengagement, Forschungsprojekte und Netzwerke für den Erfahrungsaustausch.

Der Anteil erneuerbarer Energien ist in Stuttgart mit 0,6 Prozent noch gering, der Durchschnitt liegt bei 3,43 Prozent, europaweit sogar bei 6,3 Prozent. Hier setzt die Stadt an: Die im Aufbau befindlichen Stadtwerke Stuttgart werden in regenerative Energien investieren. Konkrete Vorschläge hierzu sind ein Dachflächenprogramm mit Beteiligungsmodellen (Energiegenossenschaft) oder “Klima-Sparbriefe“ mit fester Laufzeit und Verzinsung. Durch den Stromvertrieb und die Erzeugung von Ökoenergie könnte ein Stadtwerk laut vorliegendem Gutachten bis 2020 rund 30.000 Haushalte mit einem Stromabsatz von 78 Gigawattstunden gewinnen.

Auch die Stuttgarter CO2-Emissionen sind mit 10,1 Tonnen je Einwohner und Jahr noch höher als deutsche oder europäische Durchschnittswerte. Allerdings liegt Stuttgart beim Anteil der Einwohner, die ihren Arbeitsweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen, mit 32 Prozent über dem Deutschland-Schnitt. Die Studie “German Green City Index“ lobt die städtischen Maßnahmen zur Förderung der Nutzung alternativer Verkehrsmittel und zur Staureduzierung.

Positiv werden die Pläne der Stadt Stuttgart zur Verbesserung der effizienten Wassernutzung und Abwasserbehandlung bewertet, insbesondere in Bezug auf die Überwachung der Wasserqualität, die Förderung von Wassereinsparungen und das Reinigen des gesamten Abwassers vor der Entsorgung.

 

Über die Hälfte des Abfalls wird wiederverwertet

 

Überdurchschnittlich gute Werte erzielte Stuttgart auch in der Kategorie “Abfall und Landnutzung“ - und dies, obwohl die Stadt mit 737 kg je Einwohner das mit Abstand höchste Abfallaufkommen aller deutschen Städte aufweist. Dies wird durch die hohe Recyclingquote in Höhe von 57,1 Prozent ausgeglichen. Deutschlandweit liegt der Schnitt knapp unter 50 Prozent, europaweit bei 25 Prozent.

Die Analyse (“Ökologische Komponenten eines Wohlstandsindikators für deutsche Großstädte: Der German Green City Indikator 2010“ von Dr. Werner Münzenmaier) ist erschienen im Monatsheft 9/2011 des Statistischen Amts. Neben dem Beitrag umfasst das Monatsheft unter anderem noch Beiträge zur Volksabstimmung am 27. November, zum Abschneiden der Grünen bei den vergangenen vier Landtagswahlen und zur Heizkostenersparnis bei energetischen Sanierungen.

Das Monatsheft 9/2011 ist zum Preis von 4 Euro erhältlich beim Statistischen Amt
Eberhardstraße 39
70173 Stuttgart
Telefon 216-98587
Fax 216-98570
E-Mail komunis@stuttgart.de
www.stuttgart.de/statistik-infosystem.

 

Die Siemens Studie ist nachzulesen unter:



Statistisches Monatsheft 9/2011:

 



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