vorgestellt Polizeipräsident Stumpf: Rücksichtnahme und Gelassenheit zahlen sich im innerstädtischen Verkehr immer aus .
Polizeipräsident Siegfried Stumpf hat am Freitag, 09. April 2010, die Verkehrsunfallstatistik 2009 für das vergangene Jahr vorgestellt. Zwar ist die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Jahr 2009 in Stuttgart gestiegen, aber es gab deutlich weniger Unfälle mit Verletzten in der Stadt. Polizeipräsident Siegfried Stumpf forderte die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer auf, Rücksicht auf andere zu nehmen. ?Eine Portion Gelassenheit im innerstädtischen Verkehr und Rücksichtnahme zahlen sich immer aus?, sagte Siegfried Stumpf.
Insgesamt haben sich im Jahr 2009 in Stuttgart 23 491 Unfälle ereignet. Das sind 426 Unfälle mehr als im Vorjahr und damit der höchste Stand der letzten zehn Jahre. Dem gegenüber steht der erneut deutliche Rückgang der Unfälle mit Verletzten von 2 240 auf 2 036. Dies ist im Zehnjahresvergleich das niedrigste Aufkommen an Unfällen dieser Art.
Die Zahl der Verkehrstoten stieg 2009 im Vergleich zum Vorjahr zwar von vier auf acht. Im Zehnjahresvergleich ist die Zahl der Verkehrstoten in Stuttgart jedoch gesunken. 2009 sind bei Unfällen 324 Personen schwer verletzt worden. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Anstieg von 13,3 Prozent.
In Stuttgart, so der Polizeipräsident, würden die Hauptunfallursachen sowie Unfallhäufungsstellen und -strecken zusammen mit den städtischen Behörden ausgewertet. ?Mit den gewonnenen Erkenntnissen setzen wir Schwerpunkte bei der Verkehrsüberwachung und bei unseren Kontrollen. Sie werden zudem auch bei stra?enbaulichen Ma?nahmen berücksichtigt?, sagte Stumpf. Auch die Geschwindigkeitsüberwachung, die sich am Verkehrsunfallaufkommen orientiert, wurde intensiviert.
Im Jahr 2009 sind bei Geschwindigkeitskontrollen 32 165 Verstö?e festgestellt worden. Das sind annähernd 20 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Zahl der Leichtverletzten sank um 263 von 2 635 auf 2 372. Unfälle mit Sachschaden nahmen um 630 auf 21 455 zu. Während bei den sogenannten Kleinstunfällen eine Zunahme von 14 242 auf 14 799 Unfälle zu verzeichnen war, sank die Zahl der Verkehrsunfälle mit schwerwiegenden Sachschäden von 677 auf 556.
Gro?stadttypische Unfallursachen sind Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren sowie das Nichtbeachten der Vorfahrt und des Abstands.
?Dabei hätten viele Unfälle verhindert werden können, wenn die Verkehrsteilnehmer aufmerksamer gewesen wären. Eine defensivere Verkehrsteilnahme kann das Unfallrisiko entscheidend verringern?, betonte Siegfried Stumpf.
Spürbar sind auch die Anstrengungen der Polizei, gegen Alkohol am Steuer vorzugehen. Unfälle, bei denen die Verursacher unter Alkoholeinfluss gestanden sind, gingen zurück. Registriert wurden 314 Verkehrsunfälle, das sind 25 Unfälle weniger als im vorangegangenen Jahr. In den letzten zehn Jahren kam es sogar zu einem Rückgang von 39 % (521).
Gründe für diese positive Bilanz dürften Sanktionserhöhungen, Aufklärungskampagnen über die Gefahren von Alkohol am Steuer, Verkehrskontrollen und letztendlich auch die Einsicht der Fahrer sein. Trotzdem sind bei Verkehrskontrollen im gesamten Jahr 1 679 alkoholisierte Fahrer angehalten und angezeigt worden.
Auch die Zahl der Drogenunfälle hat sich deutlich von 43 auf 25 Unfälle verringert. Bei Verkehrskontrollen stellten Beamte im Jahr 2009 insgesamt 655 Fahrer fest, die unter Drogeneinfluss standen.
Konstant geblieben ist 2009 die Zahl der Unfälle, an denen ?junge Erwachsene? beteiligt waren. Sie stieg im Jahresvergleich um einen auf 1 580. Bei 53 Prozent aller Unfälle waren Fahrer in der Altersgruppe von 18 bis 24 Jahren die Verursacher. Vor zehn Jahren lag der Anteil noch bei 58 Prozent. Die langfristige Entwicklung ist somit durchaus positiv.
Die Polizei wird sich weiter mit besonderem Augenmerk um diese Zielgruppe kümmern. Im Rahmen der Verkehrsprävention sind im Jahr 2009 insgesamt 2 163 junge Menschen geschult worden.
Eine ähnliche Entwicklung gab es auch bei den Unfallzahlen mit Senioren ab 65 Jahren. Die Statistik registriert hier einen Anstieg von 1 215 auf 1 223 Unfälle. Die Beamten der Verkehrserziehung bieten den Menschen dieser Altersgruppe zwei Präventionsprogramme an. Eines richtet sich an ältere Menschen, die aktiv als Kraftfahrzeugführer am Stra?enverkehr teilnehmen. Ein weiteres steht im Zusammenhang mit dem öffentlichen Nahverkehr. In 14 Veranstaltungen konnten im vergangenen Jahr 329 Senioren geschult werden.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Radfahrern um zehn Unfälle auf 423 zurückgegangen. Hierbei sind bei 368 Unfällen 278 Radfahrer leicht und 86 schwer verletzt worden. Deutlicher war der Rückgang bei Unfällen mit motorisierten Zweiradfahrern. Diese sanken um 13,0 Prozent von 453 auf 394. Dabei wurden 318 Fahrer verletzt, ein Motorradfahrer starb.
Der ?Bericht zur Verkehrssicherheit Stuttgart 2009?, die Verkehrsunfallstatistik sowie die Statistik zur Verkehrsüberwachung - Verkehrsprävention des vergangenen Jahres sind unter www.polizei-stuttgart.de im Internet abrufbar.