Mit der Entscheidung der Porsche AG im Sommer diesen Jahres, Bedingungen und M?glichkeiten eines Science Centers an der Mercedesstra?e zu pr?fen, wurde auch die Frage einer Verlegung des Planetariums an die Mercedesstra?e wieder aktuell. Vor allem aber sehen Porsche AG und Landeshauptstadt Vorteile darin, dass die Stadt im baulichen, r?umlichen und funktionalen Zusammenhang ein Planetarium errichtet und betreibt, um so gemeinsam Synergieeffekte zu erzielen. Der Gemeinderat der Landeshauptstadt hatte daher am 27. Juli 2011 den Auftrag zu einer vergleichenden Betrachtung der Kosten erteilt, die f?r Bau und laufenden Betrieb eines Planetariums an der Mercedesstra?e bzw. durch das Weiterf?hren des Planetariums am alten Standort im unteren Schlossgarten anfallen. Au?erdem wurde die Verwaltung aufgefordert, eine Konzeption ?Planetarium der Zukunft? vorzulegen. Eine entsprechende Vorlage ging jetzt an den Gemeinderat.?Oberb?rgermeister Dr. Wolfgang Schuster stellte heute zusammen mit der B?rgermeisterin f?r Kultur, Bildung und Sport, Dr. Susanne Eisenmann, und dem Leiter des Planetariums, Dr. Uwe Lemmer, das st?dtische Konzept vor.
OB Schuster: ?Das Planetarium ist ein wichtiger Teil der st?dtischen Bildungslandschaft. Dieses Angebot will ich erhalten. Der neue Standort im NeckarPark rechnet sich in mehrfacher Hinsicht. Wir k?nnen jetzt die Chance nutzen, ein 'Planetarium der Zukunft' zu bauen. Gemeinsam mit einem ScienceCenter f?r Mobilit?t w?re das Planetarium ein Leuchtstern unserer Bildungslandschaft.?
Im Auftrag des Gemeinderats hat die Verwaltung gepr?ft, was Bau und laufender Betrieb eines Planetariums an der Mercedesstra?e kosten w?rde. Das Projektmanagement-Unternehmen Drees & Sommer hat seine Kalkulationen jetzt vorgelegt. Untersucht wurden drei Varianten: Alter Standort, Neubau ohne Science Center und Neubau mit Science Center.
Bislang erh?lt das Planetarium einen j?hrlichen Zuschuss von etwa einer Million Euro. Das Planetarium im Schlossgarten zu sanieren, w?rde 4,2 Millionen Euro kosten. Zudem wird mit weiteren 5 Millionen Euro f?r die Modernisierung gerechnet. F?r zehn Jahre w?rde dies den st?dtischen Haushalt mit 20 Millionen Euro belasten.
Vergleichbar hoch l?ge die Belastung bei einem Neubau ohne ScienceCenter. Abh?ngig davon, in welchem Umfang ein eigenst?ndiges Planetarium realisiert w?rde, w?re von einem Aufwand von 20 bis 23 Mio. Euro in zehn Jahren auszugehen.
Bei der Synergiel?sung w?rde das Planetarium Fl?chen des ScienceCenters nutzen. Daher w?rde sich der Aufwand im Lauf von zehn Jahren auf etwa 13 bis 15 Millionen Euro belaufen.
OB Schuster: ?Unsere fundierten Kalkulationen zu den Baukosten, aber auch unsere vorsichtigen Sch?tzungen zur Einnahmeentwicklung der drei Varianten lassen keine andere Feststellung zu. Eine Verlagerung des Planetariums ist notwendig, sinnvoll und wirtschaftlich. Eine Synergie mit dem Science Center der Porsche AG w?rde weitere Pluspunkte und finanzielle Erleichterungen f?r die Landeshauptstadt bringen. Ich danke der Porsche AG f?r ihr Interesse, ein ScienceCenter f?r Mobilit?t in eigener Regie zu bauen und zu betreiben. Wir setzen darauf, dass Kinder und Jugendliche dort k?nftig naturwissenschaftliche und technische Ph?nomene durch eigenes Anfassen und Erleben kennen lernen k?nnen.?
OB Schuster weiter: ?Eine Verlagerung ist notwendig, weil sich die Bauarbeiten f?r Stuttgart 21 auf den Betrieb und die Zuschauerzahlen auswirken w?rden. Au?erdem w?rde ein Teil der Investitionen, die an einem neuen Standort notwendig werden, wie etwa eine moderne Innenkuppel mit Projektionsfl?che, neue Sitze in der Projektionskuppel oder eine hydraulische Hebeb?hne, auch am alten Standort anfallen. Ein Umzug macht auch Sinn, weil es am alten Standort keine Entwicklungsm?glichkeiten f?r das Planetarium gibt.?
Dr. Uwe Lemmer, der Leiter des Planetariums, will mit neuem Konzept und am neuen Standort ?wieder in die 'Referenz-Klasse' vorsto?en: ?Wir wollen mit Ambiente, technischer Ausstattung und der Programmgestaltung an unsere erfolgreichen Jahre ankn?pfen.? Das Planetarium der Zukunft m?sse attraktiv genug sein, um seine Zielgruppen anzusprechen. Vorf?hrungen im Kuppelsaal des Planetariums sollen erg?nzt werden durch moderne Formen des Lernens im Foyer. Lemmer: ?Damit meine ich 'Lernen durch Erleben' an modernen, interaktiven Exponaten. Astronomie und Raumfahrt bleiben unsere Themenschwerpunkte. Auch k?nftig sollen angrenzende Wissenschaften und kulturelle Beitr?ge ihren Platz im inhaltlichen Angebot haben?.
Im kommenden Fr?hjahr soll der Gemeinderat einen Grundsatzentscheid ?ber das ?Planetarium der Zukunft? treffen, der auch Grundlage f?r einen Architektenwettbewerb sein wird. Die Einrichtungen k?nnten voraussichtlich 2015 ?ffnen.