Stadtverwaltung
Stadt geht neue Wege im Personalmarketing und plant Ma?Ÿnahmen zur Personalentwicklung und zum Personalerhalt
Im Wettbewerb um qualifiziertes Personal will sich die Stadtverwaltung verstärkt als attraktive Arbeitgeberin positionieren

Die Stadt geht deshalb neue Wege in der Personalwerbung. Au?erdem sind Ma?nahmen zur Personalerhaltung und Personalentwicklung geplant.

Die Stadtverwaltung Stuttgart steht in harter Konkurrenz zur regionalen freien Wirtschaft, die im Gegensatz zum ?ffentlichen Dienst zumindest finanziell oft gr??ere Spielr?ume bei der Vertragsgestaltung hat.

?In der Verwaltung sind die Stellen fest dotiert. Besoldungsgruppen und ein kleinteiliger Tarifvertrag legen die L?hne und Geh?lter fest. Gewinnbeteiligungen, wie es vor wenigen Wochen bei den Automobilkonzernen gab, sind im ?ffentlichen Dienst nicht m?glich.

?Als eindeutiges Plus gegen?ber vielen anderen Arbeitgebern sind im Rathaus allerdings flexible Arbeitszeiten, variable Teilzeitbesch?ftigungsmodelle und damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie ein gutes Fortbildungsangebot selbstverst?ndlich?, so Oberb?rgermeister Wolfgang Schuster. ?Die Stadt Stuttgart m?chte ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig an sich binden, diese f?rdern und weiterqualifizieren. Dar?ber hinaus bietet sie ihnen attraktive Aufstiegschancen.?

Schuster wies zugleich darauf hin, dass diejenigen, die den Dienst am Menschen sch?tzen und sich f?r ihre Stadt einsetzen wollen, in der ?ffentlichen Verwaltung ideale Entfaltungsm?glichkeiten haben, so beispielsweise in der Stadtentwicklung, im sozialen Umfeld, in der Bildung oder im Gesundheitsbereich.

Plakat: Stadt StuttgartPlakat: Stadt Stuttgart

Neue Werbekampagne

Vor diesem Hintergrund beschreitet die Stadt neue Wege beim Personalmarketing: Unter dem Motto ?Wir sind schon da - wann kommen Sie?? werben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren Gesichtern in Stellenanzeigen, auf Plakaten und auf stuttgart.de f?r die Stadtverwaltung als Arbeitgeberin.

Die hauseigene Abteilung Kommunikation hat die neue Werbelinie gemeinsam mit dem f?r den Personalservice und die Personalentwicklung zust?ndigen Haupt- und Personalamt entwickelt. Verwaltungsb?rgermeister Werner W?lfle, verantwortlich f?r alle st?dtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, hat daf?r bei der Belegschaft angefragt, wer sich an einer Fotoaktion beteiligen und sein Portr?t f?r st?dtische Plakate und Anzeigen sowie weitere Werbema?nahmen zur Verf?gung stellen will. Gesucht wurden keine Fotomodelle, sondern M?nner und Frauen in ihrer ganzen Vielfalt und Individualit?t, quer durch alle Altersstufen und Ethnien.

?Ich war ebenso ?berrascht wie erfreut, dass sich so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeldet haben und Teil der Kampagne werden wollten?, so W?lfle, ?Das spricht f?r ein hohes Ma? an Identifikation unserer Besch?ftigten mit ihrer Arbeitsstelle. Das spricht aber auch f?r die Stadt als Arbeitgeberin.?

140 Interessenten haben sich spontan gemeldet. Eine f?nfk?pfige Jury w?hlte 50 Kandidatinnen und Kandidaten aus und lud sie zu einem professionellen Foto-Shooting ein. Ab April werben sie als authentische Botschafterinnen und Botschafter f?r ihre Arbeitgeberin.

F?r ein offensiveres Personalmarketing hat sich die Stadt unter anderem auch deshalb entschieden, weil die ?ffentliche Verwaltung den einsetzenden Fachkr?ftemangel bereits zu sp?ren bekommt. Angesichts des hohen Durchschnittsalters der st?dtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von knapp 45 Jahren will die Stadt dem Fachkr?ftemangel vorbeugen und qualifizierten Nachwuchs rechzeitig aufzubauen.

Zudem wandeln sich Berufsbilder. Die Stadtverwaltung will sich durch eine gezielte Personalwerbung den neuen Anforderungen stellen und sich mit hervorragend ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gut aufstellen.

Die Kommunen brauchen qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter keineswegs nur in den klassischen Verwaltungsberufen. Sehr gesucht sind Fachleute f?r Bereiche, die man nicht unbedingt in einem Rathaus vermuten w?rde, wie zum Beispiel klassisches Handwerk, Architektur, Medizin, Technik und IT. ?Das scheint vielen potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern nicht bewusst zu sein. Sie nehmen bei ihrer Stellensuche kommunale Arbeitgeber h?ufig gar nicht erst in den Fokus?, so Werner W?lfle.

Der Stadtverwaltung ist es ein wichtiges Anliegen, Mitarbeiter zu haben, deren Wurzeln in vielen unterschiedlichen Nationen liegen. Die Vielfalt in der Bev?lkerung soll sich im eigenen Haus widerspiegeln. Dieses Ziel verfolgt die Stadt auch bei der Ausbildung. Mit ihrem, auf Jugendliche abgestimmten Werbeslogan ?Deine Stadt - Deine Zukunft?, will sie vor allem auch Schulabg?nger aus Familien mit Migrationshintergrund ansprechen. Mit ihrem B?ndnis f?r Integration hat die Stadt Stuttgart schon in den 90er-Jahren bundesweit von sich reden gemacht und wurde f?r ihr konsequentes Engagement auf diesem Gebiet mehrfach ausgezeichnet.

OB Schuster: ?Mir pers?nlich liegt sehr daran, dass wir uns als internationale und interkulturelle Stadtverwaltung verstehen, in der jeder willkommen ist, unabh?ngig vom nationalen und sozialen Hintergrund. Stuttgart hat sich in den vergangenen Jahren zu einer gefragten Gro?stadt entwickelt, in der es ein breites Miteinander der Nationen, der Generationen und der sozialen Schichten gibt. Als Stadtverwaltung m?chten wir dazu beitragen, dass sich dieses Miteinander weiterentwickelt. Wir arbeiten darauf hin, dass sich die nationale Vielfalt der B?rger auch in der Zusammensetzung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter widerspiegelt.?

Der geografische Schwerpunkt der Werbekampagne liegt auf der Region und auf Baden-W?rttemberg. Doch auch deutschlandweit und gegebenenfalls auch international will sich die baden-w?rttembergische Landeshauptstadt als Arbeitgeberin pr?sentieren und Bewerberinnen und Bewerber auch aus anderen Regionen f?r sich gewinnen.

Mit einem Argument schl?gt sie dabei manch gro?st?dtischen Konkurrenten: Die hiesige Lebensqualit?t ist sehr hoch, wie die aktuelle B?rgerumfrage beweist. 86 Prozent der Befragten wohnen gerne in Stuttgart. Die Landeshauptstadt bietet die Vorz?ge einer Gro?stadt mit einer hohen Zahl an Arbeitspl?tzen, guten Verdienstm?glichkeiten, einem vielf?ltigen Kultur- und Freizeitangebot und das alles umgeben von viel Wald und Gr?n.

Personal qualifizieren und erhalten

Der neue Weg in der Personalgewinnung kann jedoch nur dann dauerhaft erfolgreich sein, wenn auch die Rahmenbedingungen f?r die Besch?ftigten stimmen. Im Wettbewerb um die besten Kr?fte geht es deshalb neben der Gewinnung neuer Mitarbeiter auch darum, das bestehende Personal zu qualifizieren und zu erhalten. Die Wertsch?tzung des Arbeitgebers f?r die Besch?ftigten soll zum Ausdruck kommen.

Das Referat Allgemeine Verwaltung und Krankenh?user hat deshalb gemeinsam mit dem Gesamtpersonalrat ein umfangreiches Ma?nahmenpaket zur Personalgewinnung und Personalerhaltung entwickelt. Der Gesamtpersonalrat begr??t das Vorgehen der Verwaltung ausdr?cklich. F?r den Gesamtpersonalratsvorsitzenden Uwe Theilen ist dies ein erster Schritt, um als ?ffentlicher Dienst auch zuk?nftig beim Kampf um die besten K?pfe bestehen zu k?nnen.

So vielseitig wie die Belegschaft sind auch die Ma?nahmen, die dem Gemeinderat am Donnerstag, 29. M?rz, zur Entscheidung vorgelegt werden.

Die Palette reicht von der unbefristeten ?bernahme von Azubis ?ber die - wenn auch im Vergleich zur Industrie - bescheidenen Honorierung von Jubil?en, von Ma?nahmen zum Gesundheitsschutz bis hin zur M?glichkeit der Zahlung einer Arbeitsmarktzulage in bestimmten F?llen.

Eine St?rkung der Mitarbeiterbindung tr?gt wesentlich zu einer geringeren Fluktuation und damit zum Personalerhalt bei. Die Aufstockung des so genannten ?Gemeinsamen Fonds?, einem Zuschuss f?r Gemeinschaftsaktivit?ten in den ?mtern, ist hier ein wichtiges Vorhaben.

Die Mehrzahl der Besch?ftigten der Landeshauptstadt sind Frauen. Aber auch f?r M?nner sind zunehmend Arbeitspl?tze attraktiv, bei denen Beruf und Privatleben in Einklang gebracht werden k?nnen. Verschiedene Ma?nahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind daher seit Jahren ein wichtiges Anliegen der Landeshauptstadt Stuttgart.

Ebenso gewinnt vor dem Hintergrund der verl?ngerten Lebensarbeitszeit die Thematik der Gesunderhaltung am Arbeitsplatz f?r alle Berufsgruppen zunehmend an Wichtigkeit. Rahmenbedingungen zu schaffen, die es erm?glichen fit und gesund im Beruf ?lter zu werden, ist gemeinsames Interesse von Arbeitgeberin und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Eine lebensphasenorientierte Personalentwicklung sowie aktuelle und zukunftsf?hige Aus- und Weiterbildungsm?glichkeiten sind ebenso wie vielf?ltige und wirksame Ma?nahmen zur Arbeitssicherheit wichtige Bausteine.

Die Umsetzung des nun zur Entscheidung anstehenden Ma?nahmenpakets umfasst ein Gesamtvolumen von j?hrlich ?ber 2,8 Millionen Euro. Es soll nachhaltig dazu beitragen, dass die Stadt als verl?ssliche, vielf?ltige und moderne Arbeitgeberin sowohl bei den Besch?ftigten als auch auf dem Arbeitsmarkt wahrgenommen wird.

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Quelle: Stadt Stuttgart / 20.03.2027

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