Mit Spitzenhandball der Frauen und der Männer soll die neue Sportveranstaltungshalle NeckarPark regelmä?ig gefüllt werden
18.01.2011 Sport
Handball-Regelspielbetrieb in der neuen Sportveranstaltungshalle NeckarPark: Nach dem Abwenden der drohenden Insolvenz der für die Bundesligafrauen des VfL Sindelfingen verantwortlichen Handball Sport Marketing GmbH (HSM) durch Jürgen Hollenbach, den Präsidenten des HV Stuttgarter Kickers, bestreitet die Spielgemeinschaft zwischen dem VfL und den Kickers ab der Saison 2011/2012 ihre Heimspiele in der neuen Halle unter dem Dach der Mercedes Benz Arena.
?Ich bedaure die Situation in Sindelfingen und dass die Handballfrauen des VFL ihren Bundesligaspielbetrieb nicht unter dem Dach des Vereins fortführen können. Es freut mich, dass sich der Mannschaft durch das Engagement von Herrn Hollenbach eine neue Perspektive beim HV Stuttgarter Kickers bietet. Die Landeshauptstadt ist gerne bereit mit der neuen Sportveranstaltungshalle NeckarPark ihren Beitrag zu leisten?, so Dr. Susanne Eisenmann, Bürgermeisterin für Kultur, Bildung und Sport.
Bürgermeisterin Dr. Eisenmann weiter: ?In der neuen Sportveranstaltungshalle NeckarPark werden die Bundesligadamen optimale Rahmenbedingungen für ihre Heimspiele vorfinden. Zielsetzung der Stadt mit der neuen Halle ist es ja, vielen aufstrebenden Sportarten neue Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Die Halle wird zu günstigen Konditionen zur Verfügung gestellt und bietet den Nutzern eigene Vermarktungsmöglichkeiten. Mit den Bundesligadamen werden ab dem Zeitpunkt der Eröffnung der Halle am 5. April drei Erstligisten im Handball, Volleyball und im Turnen in der Halle ihre Wettkämpfe austragen. Auch die Männer des HV Stuttgarter Kickers werden in der Halle spielen und ich hoffe natürlich, dass ihnen, inspiriert durch das neue Umfeld, der Aufstieg in die 3. Liga gelingt.?
Zu seinen Beweggründen bei der Rettung der HSM, die Hintergründe des Zusammenschlusses und die Perspektiven des Handballs in Stuttgart erklärte Jürgen Hollenbach, Präsident des HV Stuttgarter Kickers: ?Das Ziel des HV Stuttgarter Kickers muss es sein, in der neuen Halle im NeckarPark Bundesligahandball der Frauen und Spitzenhandball der Männer zu etablieren und die neue 2.000-Zuschauer-Arena zu füllen. Handball fand in der wirtschaftsstarken Landeshauptstadt in der Vergangenheit nur in unterklassigen Teams statt. Mein Ziel war es immer, in Stuttgart Spitzenhandball zu etablieren, und ich hoffe, dass die Männer des HV Stuttgarter Kickers am Saisonende in die Dritte Liga aufsteigen.
In Stuttgart und Umgebung gibt es aber ein begeisterungsfähiges Publikum für Handball, das immer wieder die Porsche-Arena füllt. Heimspiele des Erstligisten HBW Balingen-Weilstetten, des Zweitliga-Vertreters TV Bittenfeld oder natürlich Länderspiele sind in der Regel immer ausverkauft - es gibt hier in der Landeshauptstadt und ihrem Ballungsgebiet ein riesiges Potenzial an handball-interessierten Fans und Zuschauern. Es muss also für die Wirtschaft in der Region einen Anreiz geben, sich für Handball in Stuttgart zu engagieren. Darauf hoffe ich, denn wir brauchen die Unterstützung der Wirtschaft.
Als ich 1998 bei den Stuttgarter Kickers - damals noch unter Präsident Axel Dünnwald-Metzler - die Leitung der Handballabteilung übernahm, spielte man in der Landesliga, stieg dann aber in die Bezirksliga ab, und es gab zwei Männermannschaften. Heute, nach der ?bernahme des SV Möhringen, deckt der HV Stuttgarter Kickers den kompletten Jugendbereich ab und hat bei den Minis einen sehr guten Zulauf. Es spielen vier Männermannschaften und drei Frauenteams - ohne den VfL Sindelfingen. Zum Gesamtgebilde Kickers kamen jetzt also die Bundesligafrauen dazu.
Nachdem die Situation bei den VfL-Frauen sich Ende letzten Jahres wie bekannt entwickelt hatte, musste entsprechend reagiert werden. Das habe ich getan, denn hier ging es um Menschen, um junge Frauen, die bei einer Insolvenz der Handball Sport Marketing GmbH in eine schlimme Lage gekommen wären.
Ich freue mich auf die Zukunft mit Leistungshandball in Stuttgart - die Frauen in der Bundesliga und die Männer mit dem Fernziel Zweite Bundesliga. Und ich freue mich, dass die Stadt Stuttgart mit Sportbürgermeisterin Frau Dr. Susanne Eisenmann und dem Leiter des Sportamtes, Günther Kuhnigk, die Verwirklichung dieser Handball-Perspektive wohlwollend unterstützt. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar.?
Der Trainer und Sportmanager des VfL Sindelfingen Frauen-Handball-Bundesliga, Dago O. Leukefeld, blickt engagiert und hoffnungsfroh in die Zukunft: ?Zunächst wollen wir in Stuttgart eine starke Frauen-Bundesliga-Mannschaft etablieren, aber mittelfristig - in den nächsten drei Jahren - soll es dann schon in Richtung Europapokal gehen. In Baden-Württemberg wollen wir ganz klar die Nummer 1 werden.
Ganz wichtig ist mir der Schwerpunkt Jugend, soll hei?en, wir wollen einen starken Jugendbereich aufbauen und entwickeln. In der Region gibt es sehr gute Nationalspielerinnen in der Jugend und bei den Juniorinnen. Diese und andere Talente müssen unbedingt gefördert werden. Dann können sie im Ländle bleiben, wenn sie Leistungshandball auf höchstem Niveau spielen wollen, und müssen nicht - wie in der Vergangenheit - Baden-Württemberg den Rücken kehren und zu anderen Bundesliga-Vereinen wechseln oder in Handball-Internate in den Osten gehen.?
Link www.stuttgart.de/sport
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