Nach spätem Beginn entwickelt sich in Baden-Württemberg eine moderate Grippeaktivität. Seit der zweiten Januarwoche 2012 verzeichnet das Landesgesundheitsamt eine Zunahme der Meldungen über Nachweise von Influenza-Viren. Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 480 Influenza-Fälle übermittelt (Stand: 06.03.2012 9:30 h). Mit dem Anstieg der gemeldeten Grippeaktivität folgt Baden-Württemberg den erhöhten Influenza-Aktivitäten in unseren Nachbarländern Frankreich, wo die Grippe im Elsass weit verbreitet ist, und der Schweiz, wo aus den an Deutschland angrenzenden Kantonen ebenfalls erhöhte Grippeaktivität gemeldet wird. Letzte Woche wurde dem Landesgesundheitsamt die erste Meldung über einen Todesfall im Zusammenhang mit einer Influenza-Erkrankung übermittelt. Am 1. März 2012 verstarb ein älterer, nicht gegen Influenza geimpfter Patient mit einer chronischen Vorerkrankung und einer Virusgrippe. Die Untersuchungen, ob und inwieweit die bei dieser Person nachgewiesene Influenza-Erkrankung zum Tod beigetragen hat, dauern noch an. Personen mit Vorerkrankungen sind in jedem Fall besonders gefährdet.
Fast alle Regionen Baden-Württembergs sind von Grippeaktivität betroffen. Die meisten Influenza-Meldungen kamen bisher aus Reutlingen, Stuttgart, Esslingen und dem Bodenseekreis. Da nur Labor-Nachweise von Influenza-Viren meldepflichtig sind, sind die bei den Gesundheitsämtern eingehenden Meldungen deshalb nur die ?Spitze des Eisbergs?.
Nach den vorliegenden Laboruntersuchungen macht das Schweinegrippevirus ? wissenschaftliche Bezeichnung A(H1N1)pdm09 ? nur noch einen kleinen Teil der in der Bevölkerung zirkulierenden Influenza-Erreger aus. Inzwischen überwiegen Influenza-Viren des Typs A(H3N2), gefolgt von Influenza B. Der verfügbare Impfstoff ist auf beide Virustypen gut angepasst. Erkrankten Personen wird geraten, sich in ärztliche Behandlung zu begeben.