?Die Einsätze der Polizei und die Zahl der Straftaten und Ordnungsstörungen sind im Vergleich zur letzten Fu?ballsaison deutlich gesunken.? Das sagte Innenminister Heribert Rech bei der Vorstellung der Bilanz zur Hinrunde der Fu?ballsaison 2009/2010 am Donnerstag, 14. Januar 2010, in Stuttgart. Bei dieser positiven Entwicklung dürfe allerdings nicht übersehen werden, dass an einem Wochenende in den Ligen immer noch mehr als 1.200 Beamte zur Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung eingesetzt werden mussten.
In der Hinrunde 2009/2010 seien bei 141 Fu?ballbegegnungen der 16 baden-württembergischen Mannschaften in den ersten vier Ligen 9.981 Polizeibeamte eingesetzt und dabei 61.384 Arbeitsstunden geleisteten worden. Obwohl im Vergleich zum selben Zeitraum der Vorsaison zehn Spiele mehr stattgefunden hätten, seien die Einsätze der Polizei um rund 14 Prozent zurückgegangen. Die statistischen Werte hätten in etwa wieder das Niveau der Saison 2007/2008 erreicht. ?Allerdings ist hier die zusätzliche Belastung durch Champions-League- und DFB-Pokal-Begegnungen noch nicht berücksichtigt?, sagte Rech.
Signifikant sei der Rückgang bei der Zahl der Verletzten von 69 auf 25. Ebenso hätten sich die erfassten Straftaten von 330 auf 146 verringert. Dabei sei der Schwerpunkt weiterhin bei ?fu?balltypischen? Straftaten wie Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und Beleidigungen gelegen.
Zurückgegangen sei auch die Zahl der festgenommenen Personen von 373 auf 295. ?Die Polizei wird auch weiterhin offensiv gegen Gewalttäter beim Fu?ball vorgehen, hier ist auch der konsequente Erlass von Stadionverboten notwendig?, sagte Innenminister Rech. Vor allem die baden-württembergische Hooligan- und Ultraszene mit rund 1.260 Personen habe man dabei im Visier. Auf sie würden aktuell 271 Stadionverbote entfallen. Allerdings bestünden auch noch eine Vielzahl von Stadionverboten auf Bewährung, die von den zuständigen Vereinen gegen Jugendliche und ?Ersttäter? ausgesprochen worden seien.
In der Saison davor hätte sich in Baden-Württemberg die Zahl der Gewalttaten und Ausschreitungen massiv erhöht und deshalb habe dringender Handlungsbedarf bestanden. ?Der von uns initiierte ?Sicherheitsgipfel Fu?ball? am 19. Juni 2009 in Stuttgart hat zum engen Schulterschluss mit den Verantwortungsträgern aller Vereine, der betroffenen Kommunen und Polizeidienststellen im Land und jetzt zu deutlichen Rückgängen geführt?, sagte der Minister.
Beim ?Sicherheitsgipfel Fu?ball? hätten alle Beteiligten vereinbart, geschlossen und abgestimmt gegen Gewalt bei Fu?ballspielen vorzugehen.
Ein besonderes Augenmerk habe man dabei auf den Alkoholmissbrauch, die präventivpolizeilichen Ma?nahmen, die Zusammenarbeit der Sicherheitspartner und den Dialog mit den Fans gerichtet. Dies sei mit der Einrichtung örtlicher Ausschüsse Sport und Sicherheit an den jeweiligen Spielorten erfolgt. Mit den Ausschüssen könnten Probleme individuell unter Beachtung der jeweiligen Besonderheiten ausgeräumt werden. ?Hier gehen alle Beteiligten ihre Aufgaben konsequent an und ziehen an einem Strang?, sagte der Innenminister.