OB Schuster unterzeichnet Eilentscheidung zur Entlassung
13.05.2011 Personalien
Klaus-Peter Murawski verlässt nach 15 Jahren das Stuttgarter Rathaus. Der Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung und Krankenhäuser wechselt als Staatssekretär in das Staatsministerium, um dort Chef der Staatskanzlei zu werden.
Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster unterzeichnete heute eine Eilentscheidung, mit dem Bürgermeister Murawski aus dem Beamtenverhältnis auf Zeit entlassen wird. Der Oberbürgermeister entscheidet wegen der Eilbedürftigkeit anstelle des Gemeinderats. OB Schuster: ?Ich habe die Eilentscheidung eigentlich nur ungern unterzeichnet. Die Stadt verliert einen erstklassigen Personalchef und Krankenhausfachmann, ich persönlich einen immer loyalen Mitstreiter.? Dennoch freue er sich, dass an der Spitze des Staatsministeriums ein Kenner der Kommunalpolitik und des Stuttgarter Rathauses sitze. ?Das wird die Zusammenarbeit zwischen Landeshauptstadt und Landesregierung erleichtern?, so OB Schuster. Bürgermeister Murawski: ?Mein Herz hängt an der Kommunalpolitik, dennoch folge ich gerne dem Ruf des neuen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann. Seiner Bitte, die neue Regierung mit meiner Erfahrung in Verwaltungsfragen zu unterstützen, komme ich gerne nach.? Murawskis Werdegang Bürgermeister Murawski wurde in Erfurt geboren. 18 Jahre lang, bis 1992, war er als Kaufmann tätig und zugleich politisch aktiv: Bereits mit 28 Jahren gehörte er dem Nürnberger Stadtrat an. Sein politisches Engagement begann er bei den Jungdemokraten. Von den Liberalen wechselte Murawski 1981 in die damals frisch gegründete Partei ?Die Grünen?. Seine Gründe: ?Die FDP hatte sich von den Prinzipien des Bundesinnenministers Gerhart Baum weit entfernt. In der Debatte um die Nachrüstung erkannte ich, dass ich bei den Grünen meine ökologischen und friedenspolitischen Ideen vereinen konnte.? Von 1984 bis 1992 führte er die Fraktion im Nürnberger Stadtrat und war anschlie?end vier Jahre lang Bürgermeister für das Gesundheitswesen. 1996 wechselte Murawski von der Pegnitz an den Neckar, um in Stuttgart Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung zu werden. Ihm gelang es, den Gemeinderat zu überzeugen, die Zahl der Stadtbezirke beizubehalten. ?Au?erdem haben wir nun in allen Stadtbezirken Bürgerservicezentren, die die Leistungen der Verwaltung bündeln.? Seit 2003 war Murawski zusätzlich zuständig für das städtische Klinikum. Sein grö?ter Erfolg ist der strukturelle Rahmenplan zur Neuordnung des Klinikums Stuttgart. ?Der Gemeinderat hat diesen Plan mit einem Finanzvolumen von immerhin 818 Millionen Euro einstimmig gebilligt. Die Neubauten zählen zu den grö?ten und von der Bevölkerung ausgesprochen geschätzten Veränderungen in der Stadt?, so Murawski. Politisches Handeln hei?t für Murawski, ?gute Problemlösungen und Konzepte für die Bürger anzubieten und zu verwirklichen, denn richtig verstandene Politik steht für die Suche nach einem Lebenssinn, der über das Absichern der eigenen Existenz und monetäre Erfolgserlebnisse hinausgeht.??Als gro?e persönliche Anerkennung empfindet Murawski die Wahl im Jahr 2007 zum Bundesvorsitzenden von Grünkom e.V., dem Bundesverband der grünen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in Deutschland.