Auf Initiative von Dr. Jürgen Hambrecht, Vorsitzender des Vorstands der BASF SE, traten am Donnerstagabend (04.11.2010) die Firmenchefs vor die Medien und betonten, das Projekt sei von gro?Ÿer Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung und die Zukunft des Landes. Davon würden vor allem die Menschen in Baden-Württemberg profitieren. Zugleich hoben die Manager den Rang des wichtigen Infrastrukturprojektes für die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland hervor:

Dr. Jürgen Hambrecht, Vorsitzender des Vorstands BASF SE:

?Industrieunternehmen sind auf eine moderne Infrastruktur genauso angewiesen wie unser Körper auf einen verlässlichen Blutkreislauf. Investitionen in Infrastruktur sind Investitionen in den Wohlstand von morgen. Das gilt für wichtige Projekte wie Stuttgart 21 ebenso wie für den Ausbau der Stromnetze zum Transport von Windenergie. Schnelligkeit zählt im internationalen Wettbewerb. Das Industrieland Deutschland braucht deshalb exzellente Netze für Verkehr, Energie und Telekommunikation. Denn viele sind schon jetzt schneller als wir. Ein klares Ja zu Stuttgart 21 ist ein klares Ja zu einem fortschrittlichen Industriestandort Deutschland.?

Dr. Dieter Zetsche, Vorsitzender des Vorstands Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars:

?Die Stadt braucht einen effizienten Bahnhof. Die Region braucht eine zeitgemä?Ÿe Verkehrsinfrastruktur. Und das Land braucht eine handlungsfähige Demokratie. Deshalb unterstützen wir Stuttgart 21 mit Nachdruck.?

Franz Fehrenbach, Vorsitzender der Geschäftsführung Robert Bosch GmbH:

?Eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur ist absolut notwendig: für die wirtschaftliche Weiterentwicklung unserer Region und der europaweit sowie international aktiven Unternehmen. Wir können nicht riskieren, dass wir abgekoppelt werden von der neuen Hochgeschwindigkeitstrasse, die europäische Zentren miteinander verbinden wird. Angesichts der Schnelligkeit, in der sich andere Länder dieser Welt verändern, hängt unsere Zukunftsfähigkeit als Gesellschaft, von uns als Bürgern und damit auch der Wirtschaft in Deutschland davon ab, wie wir innerhalb von demokratischen Prozessen Meinungen austauschen, aber auch mit einmal gefassten Entscheidungen, die richtungweisend für die kommenden Jahrzehnte sind und von gewählten Volksvertretern gefasst wurden, umgehen bzw. dazu stehen. Eine frühzeitige, offene und kontinuierliche Kommunikation von Beginn an muss allerdings insbesondere bei Verkehrsinfrastrukturprojekten die Regel sein.?

Hans-Peter Villis, Vorsitzender des Vorstands EnBW Energie Baden-Württemberg AG:

?Die Infragestellung oder sogar Ablehnung von wichtigen Infrastrukturma?Ÿnahmen, nachdem diese durch demokratisch legitimierte Gremien mehrheitlich beschlossen wurden, stimmt nachdenklich. Letztendlich geht es dabei ja nicht nur um den Bahnhof in Stuttgart, sondern auch um die übergeordnete Frage, ob sich solche gro?Ÿen Projekte künftig überhaupt noch umsetzen lassen. Wenn im Nachgang zu den rechtmä?Ÿigen Entscheidungen Stuttgart 21 jetzt in Frage gestellt wird, strahlt dies auch negativ auf andere Infrastrukturma?Ÿnahmen in anderen Regionen und anderen Bereichen ab. Ohne eine leistungsfähige Infrastruktur ? und dazu gehören auch Gro?Ÿprojekte ? stellen wir die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit und damit auch den Wohlstand in unserem Land in Frage. Als Energieversorgungsunternehmen wei?Ÿ die EnBW um die Wichtigkeit einer leistungsfähigen Infrastruktur. Dies gilt für das Projekt Stuttgart 21 ebenso wie für den Ausbau der Stromnetze oder den Neubau von Kraftwerken.?

Hans Reichenecker, Vorsitzender des Aufsichtsrats Storopack Hans Reichenecker GmbH:
?Gerade der Mittelstand benötigt die durch Stuttgart 21 rund 10.000 langfristig geschaffenen Arbeitsplätze ganz dringend. Das darf auf keinen Fall unter den Teppich gekehrt werden. Für uns als mittelständisches Unternehmen, das international arbeitet und viele Besucher aus dem Ausland hat, ist S21 wichtig, denn wir sind auf schnelle Verbindungen angewiesen. Heute brauchen wir und unsere Geschäftspartner zwischen Bahnhof Stuttgart und Metzingen anderthalb Stunden ? im Vergleich zu künftig 22 Minuten!?

Thorsten Klapproth, Vorsitzender des Vorstands WMF AG:

?Das Konzept Stuttgart 21 stellt heute die Weichen für die Zukunft der gesamten Region und müsste daher eigentlich mindestens Baden-Württemberg 21 hei?Ÿen. Insbesondere die Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm sowie der Umbau des Stuttgarter Bahnhofs in einen Durchgangsbahnhof sind für Baden-Württemberg von gro?Ÿer Relevanz, da dadurch eine bessere Anbindung des Personennahverkehrs auch in die eher ländlich geprägten Regionen erreicht wird. Ein starker öffentlicher Personenverkehr sowie moderne Verkehrswege sind, gerade in einer so exportstarken Region, immer auch wirtschaftliche Entwicklungsachsen. Stuttgart 21 ist demnach ein relevanter Faktor für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit einer ganzen Region.?

Ralf W. Dieter, Vorsitzender des Vorstands Dürr AG:

?Die moderne Infrastruktur in Deutschland ist ein wesentlicher Vorteil im internationalen Wettbewerb. Dürr als weltweit tätiges Unternehmen ist auf schnelle Transportwege und eine gute Anbindung an die Auslandsmärkte angewiesen. Daher sind wir an einer schnelleren Erreichbarkeit der Flughäfen Stuttgart und München interessiert. Generell sollte Deutschland seinen Standortvorteil in puncto Infrastruktur nicht aufs Spiel setzen, sondern durch neue Vorhaben ausbauen. Projekte wie Stuttgart 21 unterstreichen unsere Leistungsfähigkeit, nirgendwo sonst werden komplexe Gro?Ÿprojekte so professionell und routiniert abgewickelt ? als Vertreter des baden-württembergischen Maschinen- und Anlagenbaus traue ich mir dieses Urteil zu. Auch städtebaulich ist S21 eine Chance: Welche andere deutsche Gro?Ÿstadt hat die Möglichkeit, ein ödes Gleisgelände in einen neuen, grünen Stadtteil umzuwandeln??

Weiterhin sprach sich Prof. Dr. Berthold Leibinger, Vorsitzender der Aufsichtsgremien der TRUMPF GmbH + Co. KG, für Stuttgart 21 aus.