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Geschäftsführer Werner Stohler wird darin gebeten, vor einer Vorstellung seines Entwurfs im Ausschuss die Fragen schriftlich zu beantworten, damit der Gemeinderat die darin formulierten Annahmen und Behauptungen bewerten kann. Hintergrund: Die Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hatte beantragt, Stohler in den UTA einzuladen, das Kombi-Modell erneut vertieft zu diskutieren.
Ein Expertenteam unter ma?geblicher Mitwirkung des renommierten Verkehrswissenschaftlers Professor Gerhard Heimerl unter Beteiligung von Stadt Stuttgart, Verband Region Stuttgart, Kommunikationsbüro Stuttgart 21 und Stuttgarter Stra?enbahnen AG hatte den von Heiner Gei?ler und der Schweizer Firma SMA eingebrachten Vorschlag eines Kombi-Bahnhofs als Alternative zu Stuttgart 21 geprüft. Im umfangreichen Prüfbericht der Expertenkommission ist dargelegt, dass der Vorschlag weder aus verkehrlicher, noch aus finanzieller und planungsrechtlicher Hinsicht im Vergleich mit Stuttgart 21 einen Vorteil bringt. Die städtebaulichen Chancen, die wesentlicher Anlass für eine Beteiligung der Stadt am Projekt Stuttgart 21 sind, sind beim Kombi-Bahnhof nicht einmal annähernd gegeben.
Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster hat der Landesregierung daraufhin bereits mitgeteilt, dass die Stadt diesen Vorschlag über die bereits vorgenommene intensive Prüfung hinaus nicht weiter verfolgen wird: ?Damit ist unsere Initiative abgeschlossen. Ein Kombi-Vorschlag wurde bereits in den 90er-Jahren intensiv geprüft, von allen Beteiligten verworfen. Das Stohler-Papier enthält keine neuen Fakten, nichts ist belegt. Auf dieser Basis sehen wir keinen Bedarf für eine weitere Debatte. Wenn Bündnis 90/Die Grünen die Diskussion hierzu ernsthaft fortsetzen wollen, macht dies nur auf Basis nachgewiesener Fakten und Belege einen Sinn. Der Vorschlag basiert auf Behauptungen und Annahmen, deren Grundlagen wir nicht kennen. Das ist angesichts der Bearbeitungszeit von 25 Stunden verständlich. Vieles ist unklar, für uns nicht nachvollziehbar. Deshalb haben wir Werner Stohler gebeten, seine Annahmen und Einschätzungen im Einzelnen durch einen Fakten-Check zu belegen und nachzuweisen.?
Der OB erinnert in diesem Zusammenhang an den zwingend notwendigen Abwägungsprozess beim Vergleich der Alternativen zu Stuttgart 21. Mehr als
60 Alternativen zu Stuttgart 21 ? darunter auch die Kombi-Lösung ? seien in einem intensiven Prozess mit vielen Bürgern und Experten diskutiert und geprüft worden. Auf Grundlage dieses Abwägungsprozesses hätten sich die Parlamente in Bund und Land, der Gemeinderat und die Regionalversammlung mit über 75 Prozent Zustimmung für die Variante Stuttgart 21 entschieden. OB Schuster: ?Werner Stohler muss uns nachweisen, welche über die bereits bewerteten Fakten hinausgehende Erkenntnisse er hat, dass der Abwägungsprozess unter den 60 Alternativen heute zu Gunsten der Kombi-Lösung ausfallen würde.?