17.11.2010 Kultur
Der bosnische Erzähler und Essayist Dzevad Karahasan liest am Montag, 29. November, um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei im Wilhelmspalais.
Auf Einladung der bosnisch und herzegowinischen Initiative Deutschland e.V. stellt er seinen neuen Essayband ?Die Schatten der Städte? im Rahmen der Bosnien-Herzegowina-Woche in deutscher und bosnischer Sprache vor.
Karten für 5, ermä?igt 3 Euro können unter Telefon 216-5790 und -5726 sowie E-Mail [email protected] reserviert werden.
Karahasans Poetik der ?erzählten Stadt? spricht von einer Literatur, die stärker als je zuvor in der Moderne, an den vielsprachigen, von Ungleichzeitigkeit und Vieldimensioniertheit geprägten Metropolen zu Hause ist. Dzevad Karahasan, der bosnische Erzähler und Essayist, beheimatet in den literarischen Traditionen der antiken, der islamischen und der christlichen Welt, hat eine unzeitgemä?e Auffassung vom Handwerk des Schreibens.
Die Architektur eines Romans, seine vielschichtige Zeitstruktur, seine sprachliche Polyphonie verdankt sich einer ästhetischen Erfahrung der Stadt. Der Gegensatz von öffentlichen und privaten Räumen, die Begegnung, ja Konfrontation mit dem Andersartigen erzeugen Spannungen, die in der Erzählung ausgetragen werden. Exemplarisch für diese Erkenntnis steht Sarajevo, eine Stadt, die ein raffiniertes, perspektivisch reiches Erzählen geradezu erzwingt, um dem Nebeneinanderbestehen verschiedener kultureller Traditionen und religiöser Praktiken an einem einzigen Ort gerecht zu werden.
Dr. Dzevad Karahasan wurde 1953 in Duvno, Jugoslawien (heute Republik Bosnien-Herzegowina), geboren. 1993 verlie? er das umkämpfte Sarajevo und arbeitete als Gastdozent an der Universität Salzburg. 1997 war er Stadtschreiber von Graz. Er schreibt regelmä?ig Beiträge für europäischen Zeitschriften wie ?Lettre International?, ?Kursbuch?, ?MicroMega? und ?Les Temps Modernes?. 1999 wurde er dafür mit dem Herder-Preis ausgezeichnet.
Infotelefon (0711) 216-5790 und -5726 (Kartenreservierung)
E-Mail [email protected]
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