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Ehemaliges Verwaltungsgebäude der Firma Hirth |
Albert Hirth ( * 7.10.1858 + 7.10.1935) übernahm 1903 die ?Fortuna? und gründete 1905 die ?Norma? Kugelwerke. 1921 verlieh ihm die Technische Hochschule die Ehrendoktorwürde. In der Verleihungsurkunde wird erwähnt: ?in Anerkennung ihrer hervorragenden technischen Leistungen auf zahlreichen Gebieten, insbesondere auf dem der Kugel- und Rollenherstellung und der werkstattmä?igen Feinmessung?. Noch mit 64 Jahren gründete er am 28. März 1922 die Firma unter seinem Namen, die Albert Hirth GmbH, die er bereits nach einem Jahr in eine A.G. mit einem Aktienkapital von 12 Millionen Mark umwandeln konnte (AHAG). Das dazu notwendige Gelände erwarb Hirth am Waldesrand in Zuffenhausen in der heutigen Schwieberdinger Stra?e 97 durch Abschlu? eines Erbbauvertrags mit der Gemeinde auf 99 Jahre ??de au?erhalb des Ortes. Es ist weder eine Stra?e noch ein Weg, noch Strom, Gas oder Wasser vorhanden?. Zunächst wurden Dichtungen und Inhalationsapparate hergestellt, bald aber auch Rollenlager und Kurbelwellen. Hirth hatte bereits seit 1919 auch ein Patent über eine Spezialverzahnung, die sogenannte Stirnverzahnung. Sie hat als Wellen- und Flanschverbindung rasch an Bedeutung gewonnen und brachte der Firma den durchschlagenden Erfolg. Die Genehmigung zum Bau eines Verwaltungsgebäudes erhielt Hirth bereits am 25. August 1923. Bauwert 800 000 000 Mark. Aufgrund der schlechten Verhältnisse zu damaliger Zeit konnte das Verwaltungsgebäude erst 1927 erstellt werden. Gebaut wurde es von Architekt Wei?. Nach Fabrikationsende Mitte der 60er Jahre zog hier die Spedition Fritz ein. Die Steinplastik am Giebel soll auf die metallverarbeitende Industrie hinweisen. W. Rees Sie können sich diesen Artikel hier als pdf-Datei downloaden und ausdrucken.
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Einstige Lehensmühle im Unterdorf |
Durch Schenkung des Bert(h)old von Mühlhausen (Neckar) kam das Kloster Bebenhausen 1278 in den Besitz eines Hofes (curia) in Zuffenhausen. Die Zisterzienser bauten denselben wohl zu einer Getreidemühle aus. Sie war nachweislich seit 1417 eine Lehensmühle. Der damalige Lehensnehmer Conrat Müller hatte einen jährlichen Lehenzins von 7 Pfund Heller zu entrichten. Dafür kam er auch in den Genu? der sogenannten Holzgerechtigkeit, d. h. der kostenlosen ?berlassung des Bauholzes aus den klösterlichen Waldungen. Im 18. bis zu Anfang des 19. Jahrhundert waren die ?Binders? auf der Mühle, bis sie dann 1829 in das Eigentum des Müllers Konrad Bauer überging. In Zusammenhang mit Streitigkeiten wegen Verschmutzung des Feuerbachs erwarb die Stadt 1912 das Anwesen und verpachtete es an verschiedene Müllermeister, zuletzt 1925 an Carl Nonnenmacher. 1928 erfolgte die Umstellung von Wasser- auf elektrischen Antrieb, 1931 die Kanalisation des Feuerbachs. 1944 durch eine Luftmine stark beschädigt, konnte die Familie Nonnenmacher bereits 1946 den Mühlbetrieb wieder aufnehmen. 1978 erwarben Sohn Manfred und seine Ehefrau den gesamten Besitz Steinheimer Stra?e 24 und lie?en anschlie?end das renovierungsbedürftige Mühlgebäude nach Vorgaben des Denkmalschutzes neu aufbauen. Seit 1979 ist der Mühlbetrieb eingestellt. Die Bausubstanz des Erdgeschosses mit dem Eingangsportal, den Segment -Bogenfenstern und den massiven eichenen Tragbalken im Innern geht auf das Jahr 1772 zurück. Damals wurde die ?stark heruntergekommene? Mühle von Joseph Binder und Maria Barbara Binderin neu gebaut, was im Schlu?stein am Eingangsportal im Zunftwappen der Müller - Mühlrad mit Krone, das zwei aufrecht stehende Löwen tragen - heute noch ersichtlich ist: Joseph Binder, M=B=Binderin 1772. Stall und Remise auf der Südwestseite baute 1798 der Sohn Johannes Binder mit seiner Ehefrau Eva Magdalena: Schlu?stein JHB-EMB 1798. Die gegenüberliegende Scheuer brannte im November 1904 ab und wurde 1905 wieder aufgebaut. W. Rees Sie können sich diesen Artikel hier als pdf-Datei downloaden und ausdrucken.
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Erste Kirche der Katholiken |
Als der Stuttgarter Fabrikant Joh. Rominger seine Erlacher Glashütte im Mainhardter Wald in den Jahren 1864/65 nach Zuffenhausen verlegte, brachte er auch seine aus Böhmen stammenden Glasbläser mit. Ausschlie?lich zu deren Unterkunft kaufte Rominger das Stammheimer Schlo?. Mit der Glasfabrik kamen auch die ersten Katholiken in das sonst rein evangelische Zuffenhausen. Schon 1893 wurde in einem gemieteten Lokal in der heutigen Markgröninger Stra?e eine katholische Schule eingerichtet. Unter den 500 Katholiken waren 1896 bereits 44 Schulkinder, so da? drei Jahre später (1897) eine eigene Konfessionsschule -im Volksmund Bergschule genannt, da an der früheren Bergstra?e- in der heutigen Besigheimer Stra?e errichtet wurde. Sie wich erst Ende des letzten Jahres einem Neubau. Die Betreuung der Zuffenhäuser Katholiken erfolgte von Feuerbach aus durch einen Expositurvikar. Erst 1902 erhielt Zuffenhausen mit Pfarrverweser Johannes Heer eine eigene Pfarrei. Bei der Stadterhebung waren in Zuffenhausen bereits über 10 % (1112) der Einwohner Katholiken, so da? 1910 die Kirchengemeinde mit Pfarrer Umbrecht zur selbständigen Pfarrei und die Antoniuskirche zur Stadtkirche wurde. Mit dem Bau der Kirche im neuromanischen Stil wurde 1901 begonnen. Architekt war Regierungsbaumeister Ulrich Pohlhammer aus Stuttgart. Die Einweihung erfolgte am 11. November 1902 durch den damaligen Bischof von Keppler. ?ber die erst später erfolgte Innenausschmückung schreibt der ?Schwäbische Merkur? 1906: ?Zuffenhausen. 2. August. Die hiesige katholische Kirche St. Antonius, die vor 3 Jahren erbaut wurde, erhält z. Zt. einen schönen malerischen Schmuck. Die Entwürfe und Zeichnungen hierfür werden von dem Direktor der Stuttgarter Kunstgewerbeschule, Kolb, ausgeführt?. Da die Kirche im letzten Krieg nicht vollständig zerstört wurde, war sie nach dem Krieg auch Stätte für evangelische Gottesdienste. Nach dem Wiederaufbau erhielt 1977 das inzwischen unter Denkmalschutz stehende Gebäude eine völlig neue Gestaltung und Modernisierung. W. Rees Sie können sich diesen Artikel hier als pdf-Datei downloaden und ausdrucken.
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Gaststätte ?Ludwigshöhe? |
Das bis 30. April 1984 als Gasthaus betriebene Gebäude Ecke Marconi-/ Schwieberdinger Stra?e wurde 1876 von dem Ludwigsburger Architekt David Dobler für den Werkführer Ludwig Federer ursprünglich als Wohnhaus gebaut. 1878 eröffnete Federer darin ein Gasthaus und nannte es einige Jahre später nach seinem Vornamen ?Zur Ludwigshöhe?. Das Gasthaus lag damals ?drau?en vor Zuffenhausen, weit und breit kaum ein Haus?. Ende des 19. Jahrhunderts waren die Wirte Wilhelm Beck und Wilhelm Fink Betreiber der Gaststätte, die neben einem Pferdegaststall (1878) auch noch eine Gartenwirtschaft mit einer Kegelbahn (1889) entlang der Marconistra?e aufwies. Am 1. April 1906 übernahm Brauerei-Fachmann Georg Riek als Pächter den Gaststättenbetrieb und erwarb nach vier Jahren die gesamte Gasthofanlage. Von der Bevölkerung besonders bevorzugt wurde die ?Ludwigshöhe? im Sommer wegen ihres schattigen Biergartens und der Kegelbahn. Als es noch keine Umkleidekabinen auf der benachbarten Schlotwiese gab, zogen sich die Sportler hier um. Die Wirtschaft war auch eine beliebte Einkehrstation insbesonders für die Bauern aus dem Strohgäu, wenn sie an den Werktagen auf den Markt nach Stuttgart fuhren. Aber auch während der königlichen Hofjagden auf der Schlotwiese wurde bei ?Rieks? gerne eingekehrt. Als die letzten beiden Riek-Töchter in den verdienten Ruhestand gingen, war auch ein Stück Gastlichkeit aus früherer Zeit beendet. Das Haus mit den kleinen Fünfeckgiebeln im Dachgescho? und dem klassischen Schmuckdekor weist über dem Gaststätteneingang ein von zwei Engelsköpfen getragenes kleines Wappenschild mit dem Inital ?R? auf, was auf die letzte Gastronomie-Famile Riek hinweist. Das Fachwerkhaus mit dem massiven Erdgescho? wird in der Liste der Kulturdenkmale geführt. W. Rees Sie können sich diesen Artikel hier als pdf-Datei downloaden und ausdrucken.
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Haus des Apothekers |
1878 lie? sich Dr. Egenter als erster Mediziner in Zuffenhausen nieder. Bereits ein Jahr später suchte der Gemeinderat bei dem Kgl. Medizinal-Kollegium um die Konzession zur Errichtung einer örtlichen Apotheke nach. Sie wurde mit der Begründung abgelehnt, ?da? sich eine selbständige Apotheke in einer Gemeinde mit nur 3029 Seelen (galt für 1875!) nicht lohnen würde und demzufolge nicht existenzfähig sein könne?. Noch 1896 wurde anlä?lich eines weiteren Gesuchs die Konzessionserteilung von der Zusicherung der finanziellen Unterstützung durch die Gemeinde über die ersten drei Jahre abhängig gemacht. Dies sagte der Gemeinderat zu. Am Sonntag, den 17. April 1898 eröffnete dann der aus Bayern stammende Wilhelm Haertl in der damaligen Bahnhofstra?e 35 -heutige Unterländer Stra?e- Zuffenhausens erste Apotheke. Sie nannte sich Schiller-Apotheke. Das von dem bekannten Ludwigsburger Professor A. Bauder entworfene Gebäude ist durch Fliegerangriffe 1944 total zerstört worden. Nach dem Kriege wurde hier ein Geschäftshaus errichtet. Haertl erwarb 1897 auch das Nachbarhaus Bahnhofstr. 33. Er lie? es nach einigen Jahren abbrechen und dort durch Architekt Paul Schäfer ein Wohnhaus erstellen. Es ist bis heute erhalten. Lange Zeit hatten hier Zahnarzt Wilhelm Teigeler seine Praxis und später die Ortskrankenschwestern ihre Unterkunft. Die zahlreichen Verzierungen in verschiedenen Formen des Jugendstils an der Frontseite beziehen sich auf das Medizin- und Apothekengewerbe. 1998 erfolgte der Eintrag in die Liste der Kulturdenkmale. W. Rees Hier können Sie diesen Artikel als pdf-Datei downloaden |
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Haus des Schulthei?en |
Das Gebäude in der Unterländer Stra?e 26 wurde im Jahr der Stadterhebung Zuffenhausens (1907) erbaut. Bauherr und Bewohner war der damalige Schulthei? Max Gutenkunst (1904-1931). Ab 1910 war hier auch die Depositenkasse der Württembergischen Vereinsbank, die spätere Württembergische Landessparkasse untergebracht. Nach dem Stuttgarter Bankhaus Stahl & Federer war dies das zweite Bankinstitut in Zuffenhausen. Anfangs der 20er Jahren hatte hier der Schwiegersohn von Gutenkunst, Dr. Leo Thiess seine Arztpraxis und in der Nachkriegszeit auch der durch seine vielen Windhunde bei den Zuffenhäusern in Erinnerung gebliebene Zahnarzt Wilhelm Teigeler. Das Gebäude mit den Jugenstilzügen weist neben der Jahreszahl der Erbauung am Giebel das Zuffenhäuser Stadtwappen auf. Es diente nach der Stadterhebung bis zur Eingemeindung 1931 auch als offizielles Amtszeichen der selbständigen Stadt. Dem alten Fleckenzeichen, der gestürzten Pflugschar, wurde im neuen Wappen das Zahnrad als Symbol der Industrie gegenübergestellt. Im Schrägbalken ist der ?Zuffenhäuser Hirt?, eine Gestalt aus dem Gedicht ?Die Döffinger Schlacht? von Ludwig Uhland dargestellt. Der Entwurf stammt von Kunstmaler Theodor Lauxmann, dem Bruder des damaligen Zuffenhäuser Pfarrers Richard Lauxmann. Die offizielle Wappenbeschreibung lautet: Von Silber und Grün zweimal schräggeteilt, oben in Silber ein blaues Zahnrad, in Grün der linkshin sitzende, silbern gekleidete ?Zuffenhäuser Hirt? auf einer silbernen Schalmei blasend, unten in Silber eine blaue Pflugschar. W. Rees Sie können sich diesen Artikel hier als pdf-Datei downloaden und ausdrucken.
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Historisches Pfarrhaus |
Bei der Zerstörung Zuffenhausens 1634 nach der Nördlinger Schlacht durch die auf den Asperg durchziehenden kaiserlichen Truppen wurde auch das Pfarrhaus an der Ecke Ilsfelder-Marbacher Stra?e nicht verschont. Es brannte wie die Dorfkirche vollständig aus, wobei gleichzeitig auch die alten Kirchenbücher verloren gingen. ?ber fünf Jahre war Zuffenhausen ohne jeden Pfarrer. Magister Hieronymus Spielbiller hat 1640 wieder mit der ?Erneuerung? der Kirchenbücher begonnen und am 14. Juli 1640 festgehalten: ... ?welches das vor der Zeit reichee und schöne Fleckh Zuffenhausen auch mit Schmertz erfahren müssen, dass die schönsten Gebäw und der meste Theil dises Flekhens, ja Kirche und Pfarrhau? durch die Spanische durchziehende Armee angezündet und durch Fewer in die Asche gelegt worden.? Erst 1657 war das Pfarrhaus wieder aufgebaut, worüber 1568 der Geistliche Verwalter Spittler vermerkte: ... ?schade, da? der Bau in einem Dorf und nicht in einer Stadt stehet, sonst aber ist dieser Bau also beschaffen, da? ihn kein Mensch verachten kann?. Das mehrstockige Fachwerkgebäude mit dem massiven Erdgescho? zählt zu den bedeutendsten Baudenkmalen Zuffenhausens. Trotzdem stand es 1996 noch auf der Abbruchliste. Das Regierungspräsidium hatte bereits die Beseitigung des Gebäudes beantragt. Durch die Initiative des Bezirkbeirats, unterstützt durch ein Gutachten des Landesdenkmalamtes, durch Handel- und Gewerbetreibende, durch den Bürgerverein, aber nicht zuletzt auch durch die Bürger konnte das Land Baden-Württemberg als ?Hauseigentümer? davon überzeugt werden, die Renovierung durchzuführen und damit das denkmalgeschützte Gebäude zu erhalten. Im April 1997 begann der Umbau und am 1. Dezember konnte das Haus wieder bewohnt werden. Bei der Renovierung stie? man im Innern des Gebäudes auch auf Wandgefache mit grauen Bandelierungen und schwarzen Begleitstrichen aus der Erbauerzeit. An der südlichen Au?enfront befindet sich eine steinerne Sonnenuhr mit römischen Ziffern. W. Rees Sie können sich diesen Artikel hier als pdf-Datei downloaden und ausdrucken.
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?Horkheimer-Bau? in der Schwieberdinger Stra?e |
Die 1885 in Stuttgart als Lumpenhandlung gegründete Firma M. Horkheimer verlegte ihre Fabrik zur Verarbeitung alter Spinnstoffe 1898 nach Zuffenhausen in die Schwieberdinger Stra?e 60. Sie wurde als ?Sortieranstalt für Woll- und Baumwollabfälle? am 27. Januar 1899 in das Handelsregister eingetragen und hatte später auch Niederlassungen in Obertürkheim, Hirsau und Berlin. Teilhaber waren die in Stuttgart ansässigen jüdischen Kaufleute Moritz und Richard Horkheimer. Sie lie?en sich 1906 an die erweiterten Fabrikationsstätten der Schwieberdinger Stra?e 58 ein neues Bürogebäude errichten. Richard Horkheimer verstarb 1917. Moritz Horkheimer, 1918 von der Stadt Zuffenhausen zum Ehrenbürger ernannt, trennte sich nach dem Ersten Weltkrieg von seiner Firma, die sich dann in die Kunstbaumwollwerke Zuffenhausen A.G, (Kuba) umfirmierte. Gleichzeitig lie? sich auf dem Gelände auch die in Schwäbisch Hall gegründete Lumpensortieranstalt Lippmann Wolff & Sohn nieder. Ende der 30er Jahre erwarb die Maschinenfabrik Adolf Zaiser Grundstück und Gebäude der Schwieberdinger Stra?e 58/60, die hier bis 1974 ihre Fabrikationsstätten hatte, die vor 15 Jahren dann abgerissen wurden. Der vertikal gegliederte Backsteinbau Schwieberdinger Stra?e 58 ist das letzte noch erhalten gebliebene Gebäude der einstigen Zuffenhäuser Textilfirma. Gebaut wurde es von dem Zuffenhäuser Architekten Rudolf Morlock als Verwaltungsgebäude im typischen Jugendstil der Jahrhundertwende. Das Gebäude weist mit den Rundbogenfenstern, Dachgauben und der stark gegliederten Au?enfassade die typischen Merkmale dieser Epoche auf. Die Spinne im Netz als zentrales Giebelmotiv und die Spinnerin in altdeutscher Tracht mit Spinnrock, Spindel und Spinnrad auf der Konsole nimmt auf die ehemalige Produktion bezug. Die beiden Figuren ? Männerkopf mit Zahnrad und Kette? sowie ?Frauenkopf mit Krone und Werkzeugteilen? weisen auf Industrie und Handwerk hin. An den Säulen der Stra?en- und Südostseite sind jeweils Halbreliefs wie Zahnrad mit Hammer, Schlegel mit Maschinenregler, Lokomotive und Segelschiff, Merkurstab- Symbol für den Handel- angebracht. Das steinerne Schriftband mit den Namen ?M. Horkheimer? an der repräsentativen Front erinnert an den einstigen Eigentümer. Das Gebäude ist heute im Besitz der Kanzlei Thomas Sperr. Es wurde in den vergangenen Jahren nach Vorgaben des Denkmalschutzes vorbindlich instandgesetzt. W. Rees Sie können sich diesen Artikel hier als pdf-Datei downloaden und ausdrucken.
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Johanneskirche |
Zur Zeit der Karolinger (8. Jahrhundert) stand vermutlich ?bei der Einmündung des Schmerbachs in den Feuerbach? am Standort der heutigen Kirche eine Holzkapelle. Die urkundliche Nennung der dem Hl. Hippolytus geweihte Kirche geht auf das Jahr 1275 zurück. Mit der Gründung einer eigenen Pfarrei erfolgte um 1280 der Bau einer Pfarrkirche. Stifter waren die Herren von Calw-Vaihingen. Im 13. Jahrhundert werden dann die Herren von Gundelfingen als Kirchherren genannt. 1366 verkauften sie Kirche mit Widumhof an das Chorherrenstift ?zum Heiligen Kreuz ?zu Stuttgart. Damit war die Zuffenhäuser Kirche eine Stuttgarter Filialkirche. Mit dem Umbau der Kirche um 1480 dürfte diese schon die heutigen Ausma?e gehabt haben. Rückschlüsse hierauf geben die heute noch sichtbaren Steinmetzzeichen am Haupteingang und am Südfenster. Bei der Reformation brachte der damalige Pfarrer Klemmerspecht von der Stuttgarter Mutterkirche ein Tafelbild aus der Ulmer Schule von Schaffner (um 1520) mit, das glücklicherweise alle Zerstörungen der Kirche überstanden hat. Es zeigt die Kreuzigung Christi mit Maria zur Linken und dem Jünger Johannes zur Rechten. Nach diesem Bild soll die Hippolytuskirche in Johanneskirche umbenannt worden sein. Im 30jährigen Krieg wurde am 9. September 1634 der Ort durch kaiserliche Truppen weitgehendst zerstört. Auch die Kirche brannte bis auf den Turmstock vollständig aus. Mit Hilfe von Landeskollekten und einem Scheunendach von Münchingen begann 1640 der Wiederaufbau, ?wie sehr sich alles angestrengt hat mit Fron und Beisteuer, ohnegleich, obwohl fast ein jeder unter uns in privato eine Brandsteuer von nöthen gehabt?. Zur Bezahlung der Löhne wurden sogar die Glocken eingeschmolzen. 1740/1744 erfolgte der Einbau einer Empore und auf der Südseite der Anbau von überdachten Au?enaufgängen. Der 1899 bis auf den Turm geplante Abri? der Kirche wurde nicht realisiert. Dagegen erfolgte eine umfassende Umgestaltung der Kirche mit Wegfall der seitlichen Aufgänge und südlichem Anbau eines kleinen Seitenschiffes. Der Chorturm erhielt ein eigenartiges Gebälk und zusätzlich einen kleinen Rundturm. Erhalten blieb die Gedenktafel des Magisters Johann Friedrich Hochstetter, der von 1752 bis 1766 Pfarrer an der Kirche war. Durch einen Luftangriff am Sonntag, den 10. September kurz nach Beendigung des Gottesdienstes brannte die Kirche vollständig aus. Spenden und Kollekten ermöglichten nach dem Kriege erneut den Wiederaufbau, der schon 1956 erstmals abgeschlossen werden konnte. Der Eintrag der Kirche in das Landesverzeichnis der Baudenkmale in Württemberg erfolgte bereits 1928. W. Rees Sie können sich diesen Artikel hier als pdf-Datei downloaden und ausdrucken.
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Lagergebäude Handelsunternehmen Gebr. Böhringer |
Die Firma Gebrüder Böhringer mit ihrem ehemaligen Stammsitz der Glashütte in Buhlbach/Schwarzwald und der 1879 gegründeten Stuttgarter Verkaufsfiliale in der Seidenstra?e verlegte 1906/07 ihr bisher dort angesiedeltes Lager für Glas, Porzellan und Steingut nach Zuffenhausen. Dazu erstellten die Architekten Heinrich und Albert Storz in der damaligen Rosenstra?e 80 -heutige Markgröninger Stra?e- ein Lagergebäude im Jugendstil. Es lag in unmittelbarer Nachbarschaft zur Zuffenhäuser Glasfabrik H. & E. Böhringer, die 1910 ihre Fertigung von Hohlgläser für den Medizin- und Apothekenbereich wegen Unrentabilität einstellen mu?te. Der zentrale Lagerkomplex mit einer Grundfläche von 5000 qm und eigenem Gleisanschlu? rief zur damaligen Zeit ob seiner Gro?zügigkeit allgemeine Aufmerksamkeit hervor. Der Chronist berichtet, da? Fachgremien von ganz Deutschland nach Zuffenhausen kamen, um das fortschrittliche Lager- und Versandhaus zu besichtigen, denn es galt als das modernste Lagerhaus der Branche. Unter dem Zwang stra?enbautechnischer Planungen -Umgehungsstra?e B10/B27- mu?te die Firma Böhringer ihren bisherigen Standort verlassen und mit ihren 160 Belegschaftsmitgliedern 1964 nach Tamm ausweichen. Grundstück und das inzwischen denkmalgeschützte Gebäude gingen in den Besitz der Stadt Stuttgart über und beherbergt heute städtische Einrichtungen. W. Rees Sie können sich diesen Artikel hier als pdf-Datei downloaden und ausdrucken.
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Pauluskirche ? die zweite evangelische Kirche |
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts nahm die Zahl der ortsansässigen Einwohner sprunghaft zu. So hatte Zuffenhausen 1895 5700 Einwohner, 1900 bereits 7682, wovon 7058 evangelisch waren. Die Planung für den Bau einer zweiten evangelischen Kirche geht auf das Jahr 1892 zurück. Bis zum Baubeginn fanden jedoch zwischen der weltlichen und der kirchlichen Behörde heftige Diskussionen über den Standort der neuen Kirche statt. Während der Gemeinderat das Gotteshaus gerne an der oberen Unterländer Stra?e gesehen hätte, sah der damalige Pfarrer Hugo Seeger den Platz beim Rathaus als den geeignetsten an. Gesiegt hat die Geistlichkeit. So konnte dort die neue Kirche am 8. März 1903 in Anwesenheit des Königs und der Königin mit einem Festgottesdienst eingeweiht werden. Das Königspaar übernahm dabei die Patenschaft für den Sohn des Taglöhners Schorr und die Tochter des Telegraphenarbeiters Böpple, die auf den Namen Wilhelm und Charlotte getauft wurden. Gleichzeitig verlieh der König Pfarrer Seeger den Friedensorden 1. Klasse. In der Festschrift wird von Pfarrer Seeger erwähnt: ?Ein Werk, für Jahrhunderte geschaffen, steht vollendet da?. Berichtet wird auch, da? die Kirche den Namen Paulus erhielt, weil im Kirchengemeinderat ?während der vielen Mühe und Arbeit aus manchem Saulus ein Paulus geworden sei?. Die Grundsteinlegung erfolgte am 22. September 1901, wobei für den Bau der Kirche verschiedene kleine Häuser auf der Südseite der Unterländer Stra?e aufgekauft und abgebrochen werden mu?ten. Au?erdem wurde der Rathausgarten mitverwendet. Architekt war der bekannte Stuttgarter Kirchenbaufachmann Oberbaurat Heinrich Dolmetsch. Erstmals wurden in einer Kirche die Glocken und die Orgel elektrisch betrieben und auch der Kirchenraum elektrisch ausgeleuchtet. Die Kirche brannte bei dem Fliegerangriff am 10. September 1944 bis auf den Turm aus. Bereits am 23. März 1953 erfolgte die erneute Einweihung. Eine vollständige Neugestaltung des Kircheninnern sowie dessen Ausmalung durch den Cannstatter Kunstmaler Willy Wiedmann wurde 1984 abgeschlossen. Nachdem die Stahlträger der Turmspitze im Lauf der Jahre durchgerostet waren und damit für die Steinplatten nicht mehr die notwendige Sicherheit gegeben war, machte dies 1993 auch eine kostspielige Sanierung des Kirchturmes erforderlich. W. Rees Sie können sich diesen Artikel hier als pdf-Datei downloaden und ausdrucken.
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