Als der Stuttgarter Fabrikant Joh. Rominger seine Erlacher Glashütte im Mainhardter Wald in den Jahren 1864/65 nach Zuffenhausen verlegte, brachte er auch seine aus Böhmen stammenden Glasbläser mit. Ausschlie?lich zu deren Unterkunft kaufte Rominger das Stammheimer Schlo?. Mit der Glasfabrik kamen auch die ersten Katholiken in das sonst rein evangelische Zuffenhausen. Schon 1893 wurde in einem gemieteten Lokal in der heutigen Markgröninger Stra?e eine katholische Schule eingerichtet. Unter den 500 Katholiken waren 1896 bereits 44 Schulkinder, so da? drei Jahre später (1897) eine eigene Konfessionsschule -im Volksmund Bergschule genannt, da an der früheren Bergstra?e- in der heutigen Besigheimer Stra?e errichtet wurde. Sie wich erst Ende des letzten Jahres einem Neubau. Die Betreuung der Zuffenhäuser Katholiken erfolgte von Feuerbach aus durch einen Expositurvikar. Erst 1902 erhielt Zuffenhausen mit Pfarrverweser Johannes Heer eine eigene Pfarrei. Bei der Stadterhebung waren in Zuffenhausen bereits über 10 % (1112) der Einwohner Katholiken, so da? 1910 die Kirchengemeinde mit Pfarrer Umbrecht zur selbständigen Pfarrei und die Antoniuskirche zur Stadtkirche wurde. Mit dem Bau der Kirche im neuromanischen Stil wurde 1901 begonnen. Architekt war Regierungsbaumeister Ulrich Pohlhammer aus Stuttgart. Die Einweihung erfolgte am 11. November 1902 durch den damaligen Bischof von Keppler. ?ber die erst später erfolgte Innenausschmückung schreibt der ?Schwäbische Merkur? 1906: ?Zuffenhausen. 2. August. Die hiesige katholische Kirche St. Antonius, die vor 3 Jahren erbaut wurde, erhält z. Zt. einen schönen malerischen Schmuck. Die Entwürfe und Zeichnungen hierfür werden von dem Direktor der Stuttgarter Kunstgewerbeschule, Kolb, ausgeführt?. Da die Kirche im letzten Krieg nicht vollständig zerstört wurde, war sie nach dem Krieg auch Stätte für evangelische Gottesdienste. Nach dem Wiederaufbau erhielt 1977 das inzwischen unter Denkmalschutz stehende Gebäude eine völlig neue Gestaltung und Modernisierung. ? ? Autor: W. Rees? |