Johanneskirche
Zur Zeit der Karolinger (8. Jahrhundert) stand vermutlich ?bei der Einmündung des Schmerbachs in den Feuerbach? am Standort der heutigen Kirche eine Holzkapelle. Die urkundliche Nennung der dem Hl. Hippolytus geweihte Kirche geht auf das Jahr 1275 zurück. Mit der Gründung einer eigenen Pfarrei erfolgte um 1280 der Bau einer Pfarrkirche. Stifter waren die Herren von Calw-Vaihingen. Im 13. Jahrhundert werden dann die Herren von Gundelfingen als Kirchherren genannt. 1366 verkauften sie Kirche mit Widumhof an das Chorherrenstift ?zum Heiligen Kreuz ?zu Stuttgart. Damit war die Zuffenhäuser Kirche eine Stuttgarter Filialkirche. Mit dem Umbau der Kirche um 1480 dürfte diese schon die heutigen Ausma?e gehabt haben. Rückschlüsse hierauf geben die heute noch sichtbaren Steinmetzzeichen am Haupteingang und am Südfenster. Bei der Reformation brachte der damalige Pfarrer Klemmerspecht von der Stuttgarter Mutterkirche ein Tafelbild aus der Ulmer Schule von Schaffner (um 1520) mit, das glücklicherweise alle Zerstörungen der Kirche überstanden hat. Es zeigt die Kreuzigung Christi mit Maria zur Linken und dem Jünger Johannes zur Rechten. Nach diesem Bild soll die Hippolytuskirche in Johanneskirche umbenannt worden sein. Im 30jährigen Krieg wurde am 9. September 1634 der Ort durch kaiserliche Truppen weitgehendst zerstört. Auch die Kirche brannte bis auf den Turmstock vollständig aus. Mit Hilfe von Landeskollekten und einem Scheunendach von Münchingen begann 1640 der Wiederaufbau, ?wie sehr sich alles angestrengt hat mit Fron und Beisteuer, ohnegleich, obwohl fast ein jeder unter uns in privato eine Brandsteuer von nöthen gehabt?. Zur Bezahlung der Löhne wurden sogar die Glocken eingeschmolzen. 1740/1744 erfolgte der Einbau einer Empore und auf der Südseite der Anbau von überdachten Au?enaufgängen. Der 1899 bis auf den Turm geplante Abri? der Kirche wurde nicht realisiert. Dagegen erfolgte eine umfassende Umgestaltung der Kirche mit Wegfall der seitlichen Aufgänge und südlichem Anbau eines kleinen Seitenschiffes. Der Chorturm erhielt ein eigenartiges Gebälk und zusätzlich einen kleinen Rundturm. Erhalten blieb die Gedenktafel des Magisters Johann Friedrich Hochstetter, der von 1752 bis 1766 Pfarrer an der Kirche war. Durch einen Luftangriff am Sonntag, den 10. September kurz nach Beendigung des Gottesdienstes brannte die Kirche vollständig aus. Spenden und Kollekten ermöglichten nach dem Kriege erneut den Wiederaufbau, der schon 1956 erstmals abgeschlossen werden konnte. Der Eintrag der Kirche in das Landesverzeichnis der Baudenkmale in Württemberg erfolgte bereits 1928. W. Rees Sie können sich diesen Artikel hier als pdf-Datei downloaden und ausdrucken.
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